Handball-Bundesliga Der BHC schaut nach Hannover
Wuppertal · Es war ein Spiegelbild der Saison, das 31:31-Unentschieden des Handball-Bundesligisten Bergischer HC am Pfingstsonntag (19. Mai 2024) gegen den TBV Lemgo. Mehr denn je richtet sich der Blick nun auf die Entscheidung des Schiedsgerichtes über die (nicht erteilte) Lizenz des HSV Hamburg für die Saison 2024/25.
Es könnte eine Szene mit Symbolcharakter sein. Eigentlich waren die Chancen gering von Noah Beyer, doch noch den Ausgleich zu erzielen. Der Winkel war spitz, die Zeit fast abgelaufen. Doch Beyer traf zum zehnten Mal, und das hielt auch dem juristischen, sprich Videobeweis stand. So ging der BHC nicht als Verlierer vom Platz in einer Partie, die er in der mit 2.386 Fans erneut nicht ausverkauften Wuppertaler Uni-Halle durchaus auch hätte gewinnen können. Bleiben will er unbedingt auch im Oberhaus.
Zwei Punkte liegen die Bergischen hinter dem HC Erlangen, der auf dem sportlich rettenden 16. Rang rangiert. Die Franken treffen am 29. Mai noch auf den TVB Stuttgart und reisen am 2. Juni zum TSV Hannover-Burgdorf. Der BHC muss seinerseits am 30. Mai zu den Füchsen Berlin und empfängt am 2. Juni um 16:30 Uhr im Düsseldorfer PSD Bank Dome die SG Flensburg-Handewitt. Was zwar auf den ersten Blick eher für Erlangen spricht, doch im Abstiegskampf hat es schon manche Überraschung gegeben.
Das Schiedsgericht, die letzte Instanz innerhalb der Handball-Bundesliga, will seine Entscheidung am 30. Mai in Hannover und damit vor dem letzten Spieltag verkünden. Bislang gilt es am wahrscheinlichsten, dass es entweder beim Lizenzentzug der Hamburger bleibt oder aber die Liga auf 19 Vereine aufgestockt wird – was allerdings zu einer noch stärkeren Terminhatz führen würde. Nach der verbalen Auseinandersetzung zwischen HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann und dem BHC (die Rundschau berichtete) blieb es in den vergangenen Tagen ruhig.
Hamburgs Chefcoach Torsten Jansen, der von 1995 bis 2021 das Trikot der SG Solingen trug und zuletzt mit dem HSV gegen Flensburg und in Leipzig hoch verlor, gegenüber der „BILD“-Zeitung: „Uns geht es beschissen, um es mal deutlich zu sagen. Natürlich gibt es die Hoffnung, dass uns das Schiedsgericht die nötige Lizenz erteilt. Aber man weiß nie, was da passiert. Ich denke, dass alles dafür getan wird, dass es noch passiert. Jetzt können wir nur diesen Tag abwarten.“
Offen ist noch, wie der BHC reagiert, sollte das Schiedsgericht wider Erwarten doch dem HSV die Lizenz zusprechen und den BHC gleichzeitig in die 2. Liga schicken. Theoretisch könnte der Verein auch vor ordentliche Gerichte ziehen, angekündigt ist das aber nicht. Er wird nachvollziehbarerweise erst einmal das Urteil abwarten.