Gualtieri, der seine Karriere beim ASV Wuppertal startete und unter Graciano Rocchigiani Jungprofi wurde, ist der erste Deutsche seit Felix Sturm (2013/2014), der sich den WM-Gürtel umschnallen könnte. Die Aufgabe ist allerdings nicht einfach. Falcao gewann 2012 bei den Olympischen Spielen in London die Silbermedaille. Der 33-Jährige ist seit 2014 Profi. Die Kampfstatistik des Rechtsauslegers: 30 Kämpfe, 30 Siege, 20 davon durch Knock-out.
„Cenzo arbeitet härter als zuvor. Wenn die Jungs zur ersten Trainingseinheit kommen, dann hat Cenzo bereits eine Stunde geschwitzt“, sagt Jack Culcay, der sich für seinen eigenen WM-Kampf in Form hält. „Seine Bizepse sind schon grün und blau.“ Ein Zeichen, dass er hart und speziell an der Deckung arbeitet.
Die Jobs der Sparringsgegner übernehmen William Scull, der, wie Culcay, auf seinen WM-Kampf wartet, und der Argentinier Cristian Fabian Rios.
Gualtieris Boxstall AGON hat den Argentinier einfliegen lassen, denn wie Falcao boxt er in der Rechtsauslage. Darüber hinaus kennt Rios den Brasilianer und dessen Stil bestens. Vor einem Jahr ist er gegen Falcao über zehn Runden gegangen.
Gualtieri, IBF‑Ranglistendritten und Interconti‑Champ, weiß, wie anspruchsvoll es ist, die volle Meisterschaftsdistanz von zwölf Runden zu boxen. In seinen vergangenen fünf Kämpfen hat er diese Strecke absolviert, Falcao bis jetzt noch nie. Das Duell ist der Hauptkampf des Abends.