Handball-Pokal: Donnerstag gegen Melsungen BHC will auf die große Bühne – ins „Final4“

Wuppertal · Vor zehn Jahren ist der Handball-Bundesligist Bergischer HC zum bisher einzigen Mal ins „Final4“ des DHB-Pokals eingezogen. Nach acht Niederlagen im Achtelfinale ist die Gelegenheit am Donnerstag (18. Dezember 2025) ab 19 Uhr in der Uni-Halle erneut da. Zu Gast ist MT Melsungen.

Der BHC will am Donnerstag jubeln.

Foto: Dirk Freund

Gegen das Team aus Hessen haben die Löwen am Sonntag (14. Dezember) in der Kasseler Rothenbach-Halle um Punkte mit 28:33 verloren. „Das kann taktisch ein ganz anderes Spiel werden“, sagt Markus Pütz, der sich mit seinem Trainer-Partner Arnor Gunnarsson sehr auf die Herausforderung freut. „Es ist toll, dass wir zu Hause die Möglichkeit bekommen, ins Final Four einzuziehen. Der Pokal ist ein anderer Wettbewerb als die Bundesliga. Wir werden alles auf der Platte lassen und wollen das Ding gewinnen.“

Wie sich das anfühlt, weiß Arnor Gunnarsson. Vor zehn Jahren war er beim BHC der Stamm-Rechtsaußen, musste aber im Viertelfinale mit einer Schulterverletzung passen. „Ob du ausfällst oder spielst, bei so einem Spiel fieberst du jede Sekunde mit. Die Freude war riesig, als wir gewonnen hatten“, erinnert sich der Isländer an das 24:23 gegen GWD Minden am 16. Dezember 2015.

„Es ist eine historische Chance, und wir hoffen natürlich, dass auch der Heimvorteil einen entscheidenden Unterschied macht. Wir freuen uns auf eine ausverkaufte Halle“, sagt Pütz. Bis Donnerstag dürften die wenigen noch erhältlichen Restkarten wohl auch weg sein. Bis auf ein paar Gäste-Fans werden alle Zuschauerinnen und Zuschauer hinter dem BHC stehen und wollen für eine Hexenkessel-Atmosphäre sorgen.

Doch nicht nur diesen Vorteil könnte der BHC im Vergleich zum Bundesliga-Spiel in Kassel haben. „Wir waren konkurrenzfähig, aber die Chancenverwertung war leider nicht gut genug. Wenn wir uns da steigern, wird es spannend“, sagt Pütz, der zumindest in Teilen ein anderes Spiel erwartet. „Ich glaube, dass uns die eine oder andere taktische Veränderung bevorsteht.“ Denkbar ist zum Beispiel, dass die MT häufiger mit dem siebten Feldspieler (statt Torhüter) im Angriff agiert. Darauf setzen die Nordhessen in dieser Saison oft, gegen den BHC haben sie die Variante aber kaum gezeigt.

„Wir müssen Vlad Kulesh und Dainis Kristopans gut verteidigen“, meint Gunnarsson. Ersterer erzielte im Ligaspiel neun Tore. Dass die Personaldecke der Bergischen weiterhin dünn ist, hilft natürlich nicht. „Verletzt hat sich zum Glück niemand, aber die Belastung ist einfach riesig. Wir müssen sehen, dass wir das im Training irgendwie steuern“, sagt Pütz. Sören Steinhaus, Johannes Wasielewski und Nico Schöttle haben im Rückraum wieder ein immenses Pensum absolviert. Tomas Babak spielte auswärts hingegen nicht einmal vier Minuten. „Das war eine bewusste Entscheidung“, stellt Pütz klar.

Wird die Rolle des Tschechen demnach im Pokal größer? Verraten würde das Trainergespann etwaige taktische Veränderungen ohnehin nicht. Unklar ist auch, ob sich bei der MT Melsungen Amine Darmoul verletzt hat. Er hat das Ligaspiel am Sonntag nicht zu Ende gebracht.

Beide Mannschaften wollen es unbedingt in die Kölner Lanxess-Arena schaffen. Dort findet inzwischen das „Final4“ statt. Dass der BHC klarer Außenseiter ist, belegt schon die Tatsache, dass es erst die zweite Teilnahme wäre. Die MT Melsungen hingegen erreichte in den vergangenen beiden Saisons jeweils das Finale – unterlag aber beide Male.

Wer am Donnerstag dabei sein will, muss sich beeilen. Im BHC-Ticketshop sind noch ein paar Karten zu bekommen. Gleiches gilt für das Bundesligaspiel gegen den TBV Lemgo Lippe nur zwei Tage später (20. Dezember). Die Partie am Samstag ist ebenfalls so gut wie ausverkauft.