Handball-BL: 29:39 bei den RN Löwen BHC verliert, aber Gunnarsson knackt 1.000-Tore-Marke

Wuppertal / Mannheim · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat am Donnerstagabend (1. Juni 2023) im Auswärtsspiel bei den Rhein-Neckar Löwen eine klare Niederlage hinnehmen müssen. In der Mannheimer SAP-Arena unterlag das Team von Trainer Jamal Naji vor 5.011 Zuschauerinnen und Zuschauern dem Club des ehemaligen BHC-Coaches Sebastian Hinze mit 29:39 (15:19). Einen Grund zur Freude gab es aber trotzdem.

 Arnor Gunnarsson (li.) bejubelt seinen 1.000 Bundesliga-Treffer. Lukas Stutzke ist erster Gratulant.

Arnor Gunnarsson (li.) bejubelt seinen 1.000 Bundesliga-Treffer. Lukas Stutzke ist erster Gratulant.

Foto: Dirk Freund

Es fehlten Csaba Szücs (Knie-OP) und Tom Bergner, der geschont wurde. Die angeschlagenen Djibril M'Bengue und Lukas Stutzke schafften es in den Kader.

Tomas Babak sorgte in der 4. Minute mit dem 2:1 für die erste Führung des BHC. In einer hektischen Anfangsphase mit Fehlern auf beiden Seiten drehte Jannik Kohlbacher den Spielstand aber auf 3:2 für den Favoriten, Albin Lagergren erhöhte auf 4:2 (7.), Benjamin Helander auf 6:3 (8.). Der BHC hatte weiterhin große Probleme in der Offensive und mit RNL-Keeper David Späth, blieb aber dank der Paraden von Schlussmann Peter Johannesson dran (8:6, 13.). Als Kohlbacher zum 10:6 traf, nahm Naji die erste Auszeit (14.).

Der Abstand blieb konstant, der Favorit führte nach 17 Minuten mit 12:8. In Überzahl kam der BHC wieder heran, das 12:10 war der 999. Bundesliga-Treffer von Arnor Gunnarsson. Keeper Johannesson parierte, Linus Arnesson verkürzte auf 11:12 (21.), Babak auf 13:14 (24.). Kurz darauf vergab der BHC die Chance auszugleichen. Nun bat Hinze zur Besprechung (26.). Mit Erfolg: Die Mannheimer zogen auf 18:14 davon (28.). In der 29. Minute war es soweit: Gunnarsson netzte zum 15:18 ein, es war sein 1.000 Bundesliga-Tor in seiner Karriere. Mit 19:15 ging es in die Pause.

Juri Knorr stellte nach dem Wiederanpfiff auf 20:15 (31.). Kohlbacher warf mit dem 23:17 die erste Sechs-Tore-Führung heraus (36.). Ihm gelang auch das 24:17 (37.). Naji zog mit der zweiten Auszeit die Notbremse. Dennoch stellte Patrick Groetzki auf 25:17 (38.). Das Hinze-Team kontrollierte die Partie (28:20, 42.). Kohlbacher markierte in Überzahl nach einer Zeitstrafe gegen Stutzke das 30:22 (46.). Als auch Tim Nothdurft runter musste, stand es schnell 32:22 (48.).

Das Spiel war längst entschieden. Spannung kam keine mehr auf. Knorr verwandelte in der 52. Minute einen Siebenmeter zum 35:25. Dem BHC gelang keine Ergebniskosmetik mehr, am Ende stand eine deutliche 29:39-Niederlage.

Jamal Naji (Trainer Bergischer HC): „Ich glaube, es gibt heute keine Kategorie, die wir nicht verloren haben. Wenn wir die Löwen in der ersten Halbzeit in den Positionsangriff bekommen haben, haben wir das sehr gut verteidigt. Nur 4 Tore aus 14 Angriffen zu kassieren, ist eine super Quote. Das Gegenstoß-Duell verlieren wir allerdings in Summe mit 0 zu 12. Das ist nicht hinnehmbar. Natürlich ist das auch der Tatsache geschuldet, dass wir sehr wild wechseln mussten, weil ein paar Spieler angeschlagen sind und wir mit ihren Kräften haushalten müssen. Trotzdem geht es einfach nicht, das Tempoduell so zu verlieren. Letztlich ist das der Grund, warum das Spiel so ausgeht, wie es ausgegangen ist.“

Sebastian Hinze (Trainer RN Löwen): „Wir kommen gut in das Spiel rein, haben dann eine Phase, wo wir ein bisschen was liegen lassen. Im Positionsangriff nimmt uns dann Peter Johanesson viele freie Bälle weg. Das nehmen wir mit in die Abwehr. Ich war nicht zufrieden mit der Distanz, die wir in dieser Phase gegen die Rückraumspieler hatten. So kriegen wir relativ viele Bälle über den Kreis. In der zweiten Halbzeit machen wir das wieder besser. Insgesamt ist es aber das Tempospiel und das wir es geschafft haben, Abschlüsse von neun Metern zu bekommen, die den Unterschied gemacht haben. Dazu kommt, dass David Späth heute Abend sehr, sehr gut drauf war. Die Paraden von den Rückraumschüssen haben ihm Sicherheit gegeben und als Bonus kommen im zweiten Durchgang dann auch noch zwei, drei vom Kreis dazu. Das war richtig gut. Genauso wie die Idee, mit der wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben. Nachdem Ausfall von Lukas Nilsson haben wir mit zwei Linkshändern agiert, die beide wiederum neue Ideen reingebracht haben. Von daher: Auch wenn ich alles in allem nicht ganz zufrieden bin, war es eine ordentliche Leistung von uns.“

Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): „Beginnen wir mit dem Positiven: 39 Gegentore und dennoch eine gute Torwartleistung von Peter Johannesson. 1.000. Bundesligator und 1.500. BHC-Tor für Arnor Gunnarsson. Und sonst? Aufbaumängel und individuelle Fehlentscheidungen en masse. Späth hält viel. Gegenstoß-Treffer in Fülle, begünstigt durch ein auffällig schwaches Rückzugsverhalten. Gegeneinläufer und Kreiskooperation zudem unzureichend verteidigt. Kurz: Mit Sommerhandball gewinnt man kein Bundesligaspiel.“

Weiter geht es für den BHC am Sonntag (4. Juni) ab 14 Uhr im Düsseldorfer PSD-Bank Dome gegen den THW Kiel. Die Saison endet am 11. Juni mit dem Heimspiel gegen den HC Erlangen. Anwurf ist um 15:30 Uhr in der Wuppertaler Uni-Halle.

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