Todtenhausen-Kritik Wuppertaler Wasserstoffbus-Projekt in Gefahr?

Wuppertal / Berlin · Der Wuppertaler FDP-Bundestagsabgeordnete Manfred Todtenhausen sorgt sich um die Zukunft der WSW-Wasserstoffbusse in Wuppertal. Grund ist das geplante Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungs-Quote. Damit sollen die Emissionen von Treibhausgasen im Verkehr reduziert werden.

 Manfred Todtenhausen (Mitte) mit dem energiepolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Prof. Martin Neumann MdB (re,). und dem Leiter der WSW-Bustechnik Andreas Meyer (links) im Oktober 2020 bei der Besichtigung der WSW-Wasserstoffbusse.

Manfred Todtenhausen (Mitte) mit dem energiepolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Prof. Martin Neumann MdB (re,). und dem Leiter der WSW-Bustechnik Andreas Meyer (links) im Oktober 2020 bei der Besichtigung der WSW-Wasserstoffbusse.

Foto: FDP

Die WSW-Busse werden mit Wasserstoff betrieben, der im Müllheizkraftwerk der AWG auf Korzert produziert wird. Todtenhausen kritisiert, dass „die mangelnde Technologieoffenheit der Bundesregierung“ das Wuppertaler Wasserstoffprojekt gefährde: „Die Bundesregierung und allen voran Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) wollen in Müllheizkraftwerken produzierten Wasserstoff nicht mehr als emissionsarm anerkennen. Das würde das Ende des Wuppertaler Wasserstoffprojekts bedeuten und die WSW müssten andere Technologien suchen, um ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Dabei ist das Wuppertaler Projekt nicht nur Teil eines NRW-weiten Projektes, sondern findet auch europaweit Interesse. Während es bei PKWs durchaus Diskussionen darüber gibt, welche Technologie am geeignetsten ist die Emissionen zu reduzieren, ist man sich bei Bussen und anderen Nutzfahrzeugen einig, dass Wasserstoff die beste Lösung ist. Diese Erkenntnis setzt die Bundesregierung in ihrem Gesetzesvorhaben nicht um.“

Der Bundesrat habe in einer Stellungnahme die Bundesregierung ausdrücklich aufgefordert, in Müllverbrennungsanlagen produziertes Wasserstoff auch künftig als emissionsarm anzuerkennen. Besonders NRW habe sich hier stark gemacht, damit kommunale Anbieter auch weiter ihre wasserstoffbetriebenen Busse nutzen können. Die Bundesregierung wolle aber nur die reine Stromproduktion und dann die Verwendung in E-Autos anerkennen. Todtenhausen hatte im Oktober 2020 gemeinsam mit Prof. Martin Neumann, dem energiepolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, die Wuppertaler Stadtwerke besucht, um sich die Wasserstoffbusse vorstellen zu lassen.

„Es handelt sich hier ja nicht um ein rein Wuppertaler Kleinprojekt, sondern in NRW planen derzeit mehrere Müllverbrennungsanlagen eine Wasserstoffproduktion. Diese Planungen liegen jetzt wegen der von der Bundesregierung verursachten Unsicherheit auf Eis“, so Todtenhausen. „Der Charme der Wuppertaler Anlage liegt unter anderem darin, dass gezielt zu den Uhrzeiten Wasserstoff produziert wird, zu denen keine Stromproduktion benötigt wird. Nach dem Willen der Bundesumweltministerin würde diese Energie in Zukunft einfach in die Luft geblasen. Der Umwelt wird damit nicht geholfen, sondern geschadet.“

Todtenhausen hofft, dass die Abgeordneten von Union und SPD in der weiteren Beratung der Bundesregierung widersprechen und dem Vorschlag des Bundesrates folgen: "Jürgen Hardt und Helge Lindh können dazu beitragen, indem sie in ihren Fraktionen auf die Konsequenzen des Gesetzes hinweisen. Einen entsprechenden Änderungsantrag werden wir als FDP-Fraktion im Beratungsprozess auf jeden Fall stellen."

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