Wuppertaler Hilfe für die West-Ukraine „Es ist nicht besser geworden“

Wuppertal · Ohne den Wuppertaler Verein „Mensch zu Mensch“ wäre die dürftige und durch Corona belastete Medizin-Versorgung im Krankenhaus von Butschatsch in der West-Ukraine nicht aufrechtzuerhalten. Auch Nadja, die Frau des Ex-Vereins-Dolmetschers, und ihr Sohn Matthäus, brauchen Hilfe.

 Die 39-jährige Witwe Nadja und ihr Sohn Matthäus haben es in Butschatsch in der West-Ukraine nicht leicht.

Die 39-jährige Witwe Nadja und ihr Sohn Matthäus haben es in Butschatsch in der West-Ukraine nicht leicht.

Foto: "Mensch zu Mensch" e.V.

„Wer das Spielzeugschiff eingepackt hat, weiß ich nicht. Aber als wir es dem kleinen Matthäus gegeben haben, hat er es freudestrahlend genommen, ist vors Haus gegangen und hat still vor sich hin gespielt. Das glückliche Kindergesicht zu sehen, das war der schönste Moment der Fahrt“, berichtet Peter Klein, Vorsitzender von „Mensch zu Mensch“.

Gemeinsam mit Günther Brengelmann hat er den 21. Hilfstransport nach Butschatsch in der West-Ukraine durchgeführt, wo der Verein schon seit 1999 das Krankenhaus unterstützt. Diesmal im Gepäck – neben medizinischen Materialien und Geräten, Verbandsstoff, Hygieneartikeln, Kathedern und einem OP-Tisch – war auch ein C-Bogen-Röntgengerät. „Das wurde dringend benötigt, da bisher dort nur im Stehen geröntgt werden konnte“, erklärt Klein.

Zur Lage in Butschatsch sagt der Hilfs-Aktivist: „Es ist nicht besser geworden. Nach wie vor gibt es hohe Arbeitslosigkeit. Wer nicht von dem leben kann, was Äcker und Gärten hergeben, muss teure Lebensmittel kaufen. Die ohnehin schon seit Jahren angespannte Situation im Krankenhaus wird jetzt durch Corona noch verschärft. Der Hauptarzt, offiziell schon in Pension, ist mit seinen 68 Jahren weiter jeden Tag für die Patienten im Dienst. Er hat uns gesagt, dass das Krankenhaus ohne unsere Unterstützung eine wenigstens hinreichende Versorgung für die Menschen im Bezirk nicht mehr leisten könnte.“

Günther Brengelmann, selbst Mediziner: „Sie machen ihre Arbeit in alten Gebäuden und mit einer kargen Ausstattung. Was Ärzte und Personal in Butschatsch leisten, ist bewunderns- und unterstützenswert.“

Neben dem Engagement für das Hospital unterstützt der Hilfsverein auch Nadja, die Ehefrau des 2018 im Alter von 54 Jahren verstorbenen Vereins-Dolmetschers Pjetor und den Sohn Matthäus. Peter Kleimn: „Pjetor hat uns nicht nur viele Jahre als Übersetzer geholfen, er war ein Freund. Nach seinem Tod begann für die 39-jährige Nadja und den damals einjährigen Sohn eine harte Zeit. Die 50 Euro staatliche Unterstützung, die sie monatlich bekommt, reichen kaum zum Leben.“

Aktuell bereitet „Mensch zu Mensch“ den 22. Hilfstransport fürs nächste Jahr vor. Die Vereinsmitglieder hoffen jetzt auf Spender und Sponsoren aus Wuppertal und der Bergischen Region, um ihr ehrenamtliches Engagement für das Krankenhaus sowie die junge Witwe und ihren Sohn fortsetzen zu können.

Für Fragen und Informationen steht Ex-Polizeihauptkommissar Peter Klein unter Telefon 0172 / 900 04 45 gerne zur Verfügung.

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