Haus Winkelmann auf Einern Eine Nachbarschaft bewirtet sich selbst

Wuppertal · Das Haus Winkelmann auf Einern war eine Institution, seine Schließung schmerzte die Stammkundschaft sehr. Nun öffnet das Haus im neuen Gewand wieder seine Pforten.

 Nadia Kalinowski (li.) und ihre Kolleginnen und Kollegen bewirten die Nachbarschaft im „Winkelmann“.

Nadia Kalinowski (li.) und ihre Kolleginnen und Kollegen bewirten die Nachbarschaft im „Winkelmann“.

Foto: Sophie Blasberg

Es ist Freitag, 17:30 Uhr – im Haus Winkelmann ist reger Betrieb. „Welcher Wein kommt in die Schorle?“, „Wo haben wir Eiswürfel?“ Jede Menge Fragen wollen noch vor Schichtbeginn geklärt werden.

Gastroleiterin Nadia Kalinowski nimmt es gelassen, schließlich ist das hier kein gewöhnlicher Gastronomiebetrieb. „Wir betreiben unser Vereinsheim hier ausschließlich mit Freiwilligen. Bei vielen helfenden Händen gibt es natürlich mehr Fragen, dafür auch mehr gute Laune“, erklärt sie, während sie die Tagesgerichte an eine Tafel schreibt.

Seit dem 24. April ist der „Winkelmann“ auf Einern wieder geöffnet – als Vereinsheim. Die Mitglieder des Vereins „Gut Einern“ betreiben es freitags und samstags ab 18 Uhr abends in Eigenregie. Es gibt wechselnde Gerichte und eine gut ausgestattete Bar. Außerdem haben es die berühmten Winkelmann-Schnittchen zurück ins Sortiment geschafft.

Sonst ist allerdings fast alles neu in dem alten Bauernhaus: Der Gastraum ist aufwendig restauriert worden, die Wände sind mit Naturlehm verputzt, in beleuchteten Glaskästen wird das uralte Fachwerk in Szene gesetzt.

Das Vereinsheim ist zwar nur für Mitglieder geöffnet, doch einen Antrag bekommt jede Besucherin bzw. jeder Besucher direkt vor Ort. Mitglieder können nicht nur das Haus Winkelmann nutzen, sondern sich auch in den anderen Sparten des Vereins engagieren und das Projekt „Gut Einern“ aktiv mitgestalten. Oder aber, man kocht sein Lieblingsessen oder lässt sich zur Thekenschicht einteilen und wird gleich ein aktiver Teil im neuen „Winkelmann“ – so es wie viele der Stammkunden bereits machen. „Natürlich war uns klar, dass das Haus Winkelmann beliebt war“, sagt Projektinitiator Jörg Heynkes, „aber dass so viele Leute hier mithelfen und sich engagieren, ist einfach unglaublich.“

Langfristig soll aus dem Vereinsheim ein richtiger Gastronomiebetrieb werden, dafür suchen Heynkes und der Verein aktuell einen Betreiber. „Wir brauchen jemanden, der Lust auf den Mix aus Schnittchen am Stammtisch und gehobener Küche im Wintergarten hat, der hinter dem Haus entstehen soll.“

Interessierte Gastronominnen oder Gastronomen sowie auch weitere Freiwillige können sich direkt beim Verein melden – oder aber einfach Freitag oder Samstag ab 18 Uhr direkt im Winkelmann vorbeischauen.

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