Von Wuppertal nach Düsseldorf DB-Streckensperrung: Ersatzkonzept und Probleme

Wuppertal / Düsseldorf · Mit Beginn der Sommerferien startet die Deutsche Bahn (DB) das große Bauprogramm rund um Düsseldorf-Gerresheim. Es hat erhebliche Auswirkungen auf Wuppertal. Das Unternehmen hat nun das vom 24. Juni 2022 (ab 21 Uhr) bis zum 5. August (21 Uhr) gültige Ersatzkonzept vorgestellt. Allerdings kündigt die DB an, dass weitere Sperrungen notwendig sein werden.

Nur der Fernverkehr ist nicht betroffen.

Foto: Christoph Petersen

Das Ersatzkonzept:

S 8 (Hagen / Wuppertal – Mönchengladbach, DB Regio) und S 68 (Wuppertal-Vohwinkel – Langenfeld, DB Regio)

Die Züge fallen zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Düsseldorf Hbf (S 68 ab / bis Langenfeld) sowie in der Gegenrichtung aus. Ersatz durch Busse mit allen Zwischenhalten. Im Berufsverkehr (ca. 6 bis 9.30 Uhr und 15 bis 19 Uhr) fahren die Busse im Zehn-Minuten-Takt; ansonsten im gewohnten Takt der S-Bahnen.

S 28 (Wuppertal / Mettmann-Stadtwald – Kaarster See, Regiobahn)
Die Züge fallen zwischen Mettmann-Stadtwald und Düsseldorf Hbf und zurück aus. Ersatz durch Busse mit allen Unterwegshalten. Im Berufsverkehr (ca. 6 bis 10 Uhr und ca. 14 bis 19 Uhr) fahren die Busse im Zehn-Minuten-Takt; ansonsten im gewohnten Takt der S-Bahnen.

RE 4 (Dortmund – Aachen, National Express) und RE 13 (Hamm – Venlo, eurobahn)
Teilausfälle zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Düsseldorf Hbf. Alternative Fahrtmöglichkeit mit RE 7 und RB 48 über Solingen und weiter mit S 1 ab/bis Düsseldorf Hbf. Ersatz durch zwei Schnellbus-Linien:
Linie A (rote Linie) zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Düsseldorf Hbf
- Im 15-Minuten-Takt zwischen 5 Uhr und 22 Uhr
- Im 30-Minuten-Takt zwischen 22 Uhr und ca. 1 Uhr
- Im Berufsverkehr gibt es zusätzliche Fahrten, so dass ein Zehn-Minuten-Takt angeboten werden kann.

Linie B (grüne Linie) zwischen Wuppertal Hbf und Düsseldorf Hbf (mit Halt in Wuppertal - Sonnborner Ufer)
- Im 15-Minuten-Takt zwischen 5 Uhr und 22 Uhr
- Im 30-Minuten-Takt zwischen 22 Uhr und ca. 1 Uhr
- Im Berufsverkehr gibt es zusätzliche Fahrten so das ein Zehn-Minuten-Takt angeboten werden kann.

Der Fernverkehr ist von ser Baumaßnahme nicht betroffen.

Die Technikerinnen und Techniker gründen weitere Oberleitungsmasten, verlegen mehrere Kilometer Kabel, erstellen weitere Kabeltröge und bauen an der Entwässerung sowie der Hebeanlage, mit dessen Hilfe das gesammelte Regenwasser gereinigt und in die Düssel geleitet werden kann.

„Hierfür haben die Baufachleute in den vergangenen Wochen bereits umfangreiche Vorarbeiten abgeschlossen. Die DB baut auf dem Streckenabschnitt zehn neue Weichen und passt die Leit- und Sicherungstechnik an, damit Züge hier künftig flexibler und mit besserer Pünktlichkeit unterwegs sein können“, heißt es.

Bei den Vorabeiten wurden allerdings unterhalb der Gleise unerwartet mehrere Leitungen und Rohre entdeckt. Nach mehreren Untersuchungen steht fest, dass es sich dabei um Telekommunikations- und Stromleitungen handelt.

„Die Leitungen gehören nicht der DB und waren in den übermittelten Plänen der Betreiber nicht vermerkt. Derzeit liegen die Leitungen nur rund 50 Zentimeter unterhalb der Gleise. Für einen langfristig sicheren Bahnbetrieb müssen sie nach dem anspruchsvollen DB-Regelwerk im Zuge der Bauarbeiten mindestens 1,50 Meter unterhalb der Gleise verlegt werden. Hinzu kommt, dass einige der vorgefundenen Schutzrohre Asbest enthalten. Dies erschwert die Demontage und Verlegung der Leitungen“, erklärt das Unternehmen.

Man befinde sich „derzeit in Abstimmung mit den entsprechenden Versorgern und Fachfirmen, um die zwingend notwendige Verlegung der Leitungen auf den Weg zu bringen. Das macht umfangreiche Änderungen im Bauablaufs notwendig. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die DB deshalb die Streckenmodernisierung in den Sommerferien nicht abschließen kann. Dafür sind weitere Streckensperrungen notwendig.“