Besuch aus Donguang Wuppertaler Firmen wünschen sich Kooperationen mit China

Wuppertal · Die guten Beziehungen weiter vertiefen, um in Zukunft noch besser voneinander zu profitieren – diesen Wunsch haben sowohl die Wuppertaler Politik und die Wirtschaftsförderung als auch die Vertreter aus Dongguan. Beim zweitägigen Besuch der chinesischen Delegation in der bergischen Metropole trafen sich aber nicht nur offizielle Vertreter beider Städte. Auch Jungunternehmer kamen zum direkten Austausch zusammen.

 Gruppenfoto im Wuppertaler Ratssaal.

Gruppenfoto im Wuppertaler Ratssaal.

Foto: Wirtschaftsförderung Wuppertal

Seit 2013 pflegt Wuppertal eine Städtekooperation mit Dongguan, einer Stadt mit mehr als acht Millionen Einwohnern im Südosten Chinas. Nun waren chinesische Vertreter aus Politik und Wirtschaft für zwei Tage zu Gast im Tal. Einigkeit besteht darin, dass insbesondere die wirtschaftlichen Beziehungen weiter vertieft werden sollen – auch um dem Kooperationsabkommen gerecht zu werden, das beide Städte 2018 unterzeichneten. Es sieht speziell in den Bereichen Wirtschaft, berufliche Bildung, Umweltschutz, Kultur und Tourismus eine tiefere Zusammenarbeit vor.

Die Vertreter aus Dongguan sehen besonders in den Wirtschaftsfeldern Automotive, Gesundheit und Umwelt Potenzial für eine künftige Kooperation. Zudem wurde der Wunsch geäußert, den personellen Austausch zwischen Unternehmen aus Wuppertal und Dongguan zu intensivieren. Auf wirtschaftlicher Ebene könnten die beiden Städte sich gut ergänzen, so der chinesische Delegationsleiter Luo Zahoqun.

Aus Wuppertaler Sicht sollen nun konkrete Projekte erarbeitet werden, um die Zusammenarbeit zwischen chinesischen und deutschen Unternehmen zu fördern. Gerade für kleine Unternehmer aus Wuppertal sei es schwierig, sich ein Standbein auf dem chinesischen Markt aufzubauen, so Dr. Rolf Volmerig von der Wirtschaftsförderung. Grund dafür seien, neben der Sprachbarriere, auch organisatorische und rechtliche Fragen, wie zum Beispiel fehlende Kenntnisse über das chinesische Steuersystem. Die Unternehmen bräuchten ein Netzwerk, das bei solchen Themen Hilfestellungen leiste.

Die Wirtschaftsförderung schlug vor, Unternehmerpaare aus China und Deutschland zusammenzubringen, um feste Partner zu etablieren, die sich gegenseitig bei der Erschließung eines neuen Marktes unterstützen könnten. Das „China Competence Center C³“ und das chinesische Pendant zur Wirtschaftsförderung könnten helfen, potenzielle Partner zusammenzuführen.

Mit nach Wuppertal reisten auch zehn Jungunternehmer aus Dongguan. Sie hatten die Möglichkeit, in Kontakt zu kommen und sich über gemeinsame Geschäftsfelder auszutauschen. „Die Unternehmer direkt miteinander ins Gespräch zu bringen ist unser wichtigstes Anliegen. Wir vom C³ sehen uns als Brückenbauer und helfen gerne dabei, den Kontakt zwischen Unternehmen herzustellen“, so Hanno Rademacher, der den Austausch organisiert hat. „Es war eine gelungene Veranstaltung. Ich habe viel positives Feedback sowohl von den Wirtschaftsjunioren auf deutscher Seite als auch von den Unternehmern auf chinesischer Seite bekommen“.

Vielleicht gibt es ein baldiges Wiedersehen mit den Vertretern aus Dongguan. Die Delegation kündigte an, dass ein chinesisches Kamerateam einen Film über Wuppertal drehen wolle. Die Stadt Wuppertal lud die Vertreter zudem zum Engelsjahr 2020 ein.

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