Aktuelles aus der Döppersberg-Kommission Eher eine „Bruch-Steinmauer“

Wuppertal · Die offensichtlich mit nicht geeigneten Steinen gebaute Mauer am Döppersberg war am Dienstag (natürlich) auch Thema in der städtischen Döppersberg-Kommission. Um die Zukunft des Platzes hinter Primark ging es allerdings auch.

 „Nach Ende des Versuchs; alle Prüfkörper komplett zerstört“ – so die ernüchternde Bildunterschrift zu diesem Foto von auf ihre Frostfestigkeit getesteten Döppersberg-Mauersteinen im Gutachten des Sachverständigen Dr. Johannes Tombers.

„Nach Ende des Versuchs; alle Prüfkörper komplett zerstört“ – so die ernüchternde Bildunterschrift zu diesem Foto von auf ihre Frostfestigkeit getesteten Döppersberg-Mauersteinen im Gutachten des Sachverständigen Dr. Johannes Tombers.

Foto: DR. Tombers & Partner/Dr. Tombers & Partner

Auf Nachfrage der CDU ließ die Verwaltung wissen, dass laut einem von der Stadt in Auftrag gegebenen Fachgutachten, das über ein zuvor schon von der Baufirma eingeholtes Produkt-Zertifikat des TÜV deutlich hinausgeht, „ungeeignetes Material nicht fachgerecht eingebaut“ worden ist. Wer welche Verantwortung trägt, werde, so die Stadt, „vermutlich Gegenstand einer juristischen Aufarbeitung sein.“ Die Verwaltung jedenfalls hat den Mangel sowohl bei der Baufirma als auch beim Planer bereits angezeigt.

Der von der Stadt beauftragte Gutachter Dr. Johannes Tombers ist von IHK Trier öffentlich bestellter Sachverständiger für Natursteine, mineralische Baustoffe und Beton sowie Schäden, Sanierung und Restaurierung. Sein Gutachten sagt aus, dass die Steine der Döppersberg-Mauer durch das Eindringen von Wasser in Frost- und Wiederauftau-Perioden stark geschädigt werden – und daher für den Einsatz im Zusammenhang mit einer Konstruktion wie der am Döppersberg ungeeignet sind. Bau-Dezernent Frank Meyer machte in der Kommission klar, dass es seiner Auffassung nach nicht Aufgabe der Stadt sei, Materialüberprüfungen durchzuführen. Für die Stadt steht deshalb ausschließlich die am Döpperstberg tätig Baufirmen-ARGE Wittfeld/MBN in der Verantwortung. Klar ist jetzt jedenfalls: Die Mauer muss zur Absicherung verkleidet werden. Die CDU wünscht sich hier allerdings keine üblichen grünen Netze, sondern eine „möglichst städtebauliche attraktive Form“, etwa durch Verdeckung der kommenden Baustelle mit einer bedruckten Plane.

Für den Platz hinter Primark gab es eine knappe Abstimmung: Er wird – wie von CDU und Grünen vorgeschlagen – eine weitere Taxiwartezone (allerdings mit Bäumen) werden. Für die per Antrag aus der Bürgerschaft vorgeschlagene Bürgerbeteiligung zur Zukunft des Platzes, die von SPD und Linken unterstützt wurde, fand sich keine Mehrheit. Linken-Oberbürgermeister-Kandidat Bernhard Sander kommentiert das so: „Für die Grünen ist die Bürgerbeteiligung offensichtlich verzichtbar, wenn sie dadurch die Durchsetzung eigener Interessen gefährdet sehen.“ Die Grünen hätten damit „ein weiteres Mal ihren basisdemokratischen Gründungsmythos beerdigt“.

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