Döppersberg-Mauern Natursteinfassade hat Sicherheitsmängel

Wuppertal · Über die Eignung der Natursteinfassaden am neuen Döppersberg wurde bereits voriges Jahr diskutiert. Am Montag (18. Mai 2020) hat die Stadt mitgeteilt, dass es tatsächlich Sicherheitsrisiken gibt und Sanierungsbedarf besteht. Das belegt ein 103 Seiten starkes Gutachten.

 Die bis zu sieben Meter hohen Natursteinmauern am Döppersberg müssen gesichert und/oder saniert werden.

Die bis zu sieben Meter hohen Natursteinmauern am Döppersberg müssen gesichert und/oder saniert werden.

Foto: Achim Otto

Die Mauer war zunächst vor allem wegen ihrer Optik heiß diskutiert worden. Experten hatten allerdings auch öffentlich Bedenken im Hinblick auf die Eignung der in ihr verbauten Steine geäußert. Die werden jetzt durch das Gutachten bestätigt.Planungsdezernent Frank Meyer war sichtlich zerknirscht, als er die schlechte Nachricht auf den Tisch legte: Die Natursteinfassade am neuen Döppersberg entspricht nach Angaben der Stadt nicht den Anforderungen. „Das kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass es Abplatzungen gibt“, so Meyer.

Die Mauer ist insgesamt sieben Meter hoch. Das Gutachten kommt deshalb zu dem Schluss, dass die Fassade schnellstmöglich zu sichern sei. Schon als erste Zweifel am fachgerechten Einbau der Natursteinfassade aufkamen, hatte die Projektleitung Döppersberg vom bauausführenden Unternehmen eine Bestätigung für den fachgerechten Aufbau der Fassade gefordert. Damals hatte die ARGE eine eigene Expertise und ein Prüfzeugnis des TÜV vorgelegt, die die Eignung des ausgesuchten Steines und dessen sachgerechten Einbau in die Fassade bejahten. Als Fachleute trotzdem die Aussagen anzweifelten, beauftragte die Projektleitung Döppersberg einen eigenen vom Natursteinverband empfohlenen Gutachter, um „auf Nummer sicher“ zu gehen.Dessen Gutachten liegt nun vor.

„Langfristig gesehen wird diese Fassade immer schadensträchtig bleiben, sie bedarf einer ganz besonderen, permanenten Überwachung.“ Der Gutachter kommt aber auch zu dem Ergebnis, „(…) dass es sich um eine rein vorsorgliche Sicherungsmaßnahme handelt (…). Diese Maßnahme bedeutet nicht, dass die Fassade das letzte halbe Jahr unsicher war (…).“ (Auszug aus dem Gutachten)Für die Stadt bedeuten diese Aussagen, dass die Bauausführung im Bereich der Natursteinfassade mangelhaft ist. Deshalb wurde die beauftrage Baufirma jetzt aufgefordert, Konzepte für eine kurzfristige Sicherung der Fassade und schließlich auch für eine Sanierung vorzulegen.

Bau- und Planungsdezernent Frank Meyer: „Ich bin schon ziemlich sauer über diese Entwicklung! Wenn im Nachhinein solche Mängel bescheinigt und bestätigt werden, ist das mit viel Ärger für die Wuppertalerinnen und Wuppertaler, aber auch für die Projektleitung und die Stadt Wuppertal verbunden. Hier muss für alle Beteiligten eine schnelle, aber vor allem gute Lösung gefunden werden.“ Die Stadt hat den Mangel umgehend und damit innerhalb der Gewährleistungsfrist angemeldet, das bedeutet aus Sicht der Verwaltung, die bauausführende Firma müsse auch die Kosten für die geforderte Sicherung und Sanierung tragen.

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