Wuppertaler Schulen Millionenprogramme für Digitalisierung

Wuppertal · Die digitale Ausstattung von Wuppertaler Schulen und Schülern ist im Zuge der Corona-Pandemie zu einem riesigen Thema geworden. Schuldezernent Stefan Kühn gab am Montag (16. November 2020) einen Überblick über die Programme, die das Equipment bald auf ein neues Level heben sollen.

 Dezernent Stefan Kühn hat eine lange Einkaufsliste, auf der aktuell alleine 7.500 digitale Endgeräte für Schüler stehen.

Dezernent Stefan Kühn hat eine lange Einkaufsliste, auf der aktuell alleine 7.500 digitale Endgeräte für Schüler stehen.

Foto: Stadt Wuppertal

Grundsätzlich geht es dabei um drei digitale Elemente, die aufeinander aufbauen: Den Anschluss der Schulen ans Glasfasernetz, das W-Lan innerhalb der Schulen und die Ausrüstung mit digitalen Endgeräten. Wuppertal hat laut Kühn dabei den Fokus zunächst auf die Punkte eins und zwei gelegt - und damit jetzt einen Vorteil: „Ende des Jahres werden wir voraussichtlich alle Schulen am Glasfasernetz haben, damit sind wir mindestens NRW-weit ganz vorne“, so Kühn. Landesweitn werde das erst Ende 2021 der Fall sein. Der große Vorteil: Während andere Kommunen mit den Mitteln aus dem bundesweiten Digitalpakt Schule noch Basisarbeit bezahlen müssen, kann Wuppertal die ihm zugewiesenen 21 Millionen Euro in neue Ausstattung investieren. „1.250 Activeboards, 675 Beamer und 320 große Monitore“, zählt Kühn die „Einkaufsliste“ auf, die auch PCs, 3D-Drucker, Robotik oder digitale Mikroskope umfasst. Was konkret wo angeschafft werden soll, klären Schule und Verwaltung in Jahresgesprächen. „Wir drücken den Schulen nichts aufs Auge“, stellt Kühn klar, „denn die Bedarfe sind völlig unterschiedlich. Ein technisches Berufskolleg braucht andere Sachen als ein kaufmännisches oder eine Grundschule.“

Zweite digitale Fördersäule ist das im Frühjahr aufgelegte „Sortausstattungsprogramm“, aus dem digitale Endgeräte für Schüler angeschafft werden sollen, damit der Unterricht auf Distanz funktioniert. Der Begriff „sofort“ ist dabei allerdings lauf Kühn irreführend, weil Kommunen beim Einsatz der Mittel die Vergaberichtlinien beachten mussten. So können erst jetzt 7.500 Endgeräte für Wuppertaler Schüler bestellt werden - und mit deren Eintreffen rechnet Kühn angesichts der globalen Lieferengpässe nicht vor dem ersten Quartal 2021. Wenn sie dann eingetroffen sind, sollen die Tablets oder Rechner über einen Sozialindex an die Schulen verteilt und dort nach deren Ermessen an Schüler ausgeliehen werden.

Verbessert werden soll auch die persönliche Austattung der Lehrer. Für sie hat Wuppertal aus dem entsprechenden Programm 1,8 Millonen Euro zur Verfügung, die in 3.500 Endgeräte für Lehrkräfte fließen sollen..

Ganz wichtig: Um die neue Technik überhaupt zum Einsatz bringen zu können, brauchen die Schulen geeigneten IT-Support. Dafür wurde bundesweit ein mit 500 Millionen Euro ausgestattetes Förderprogramm aufgelegt, aus dem das Amt für Informationstechnik neue Stellen für IT-Fachkräfte finanziert. Im Moment planen wir mit fünf zusätzlichen Stellen. Man muss dann sehen, ob das reicht“, so Stadtkämmerer Johannes Slawig

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