Sedansberg und Klingelholl Vandalen in Wuppertal: Anwohner sauer auf die Polizei

Wuppertal · Abgetretene Spiegel, eingeschlagene Scheiben, zerkratzter Lack und viel mehr: Laut Anwohnern häufen sich in den letzten Wochen im Bereich Sedansberg und Klingelholl die Beschädigungen an Fahrzeugen – und die Betroffenen sind sauer auf die Polizei.

 Wie dieses Motorrad, auf das ein Brandanschlag verübt worden ist, wurden bisher viele Fahrzeuge im Quartier mutwillig beschädigt.

Wie dieses Motorrad, auf das ein Brandanschlag verübt worden ist, wurden bisher viele Fahrzeuge im Quartier mutwillig beschädigt.

Foto: Manfred Bube

Murat Günes aus der Wachtelstraße hat es besonders hart getroffen: Erst wurde sein Motorrad angezündet, dann waren am Auto Scheiben eingeschlagen und Spiegel abgetreten. Den Gesamtschaden beziffert er auf 3.000 Euro. Auf dem Weg durchs Viertel wird deutlich, dass weitere Nachbarn betroffen sind: Dellen, zerkratzter Lack, an mehreren Autos finden sich Spuren von mutwilliger Beschädigung.

„Nach dem, was ich von Freunden und Bekannten gehört habe, schätze ich, dass es bisher und verstärkt in den letzten Wochen, im Quartier mindestens 90 Fahrzeuge getroffen hat. Trotz zahlreicher Anzeigen wegen Sachbeschädigung ist von einer intensiveren Kontrolle durch die Polizei nichts zu spüren“ ärgert sich Günes.

Polizeipressesprecher Stefan Weitkämper bestätigt auf Nachfrage der Rundschau die Vorfälle, spricht allerdings „nur“ von etwa 50 Delikten, die seit Anfang des Jahres bis jetzt zur Anzeige gebracht wurden.

Die Zahlen müssen jedoch nicht im Widerspruch stehen: „Den letzten Vorfall habe ich schon gar nicht mehr gemeldet. Es bringt ja nichts“, so Murat Günes resigniert. Er weiß, dass weitere Opfer ebenfalls kleinere Schäden gar nicht mehr anzeigen.

Laut Weitkämper liegt die Deliktquote im Stadtdurchschnitt: Eine Zunahme in den letzten Wochen im fraglichen Bereich könne er nicht bestätigen. Insofern wären Geschädigte gut beraten, jedes Vorkommnis unter Telefon 0202–28 40 oder in einer Polizeiwache zu melden. Ebenso auch Anwohner, die Verdächtiges beobachtet haben. „Je mehr wir wissen, umso stärker können wir intervenieren“, so der Pressesprecher gegenüber der Rundschau.

Immerhin: Einem Nachbarn ist es gelungen, einen Kfz-Vandalen auf frischer Tat mit dem Handy zu filmen. Das Video wird gerade polizeilich ausgewertet. Eventuell ist einer der Täter dann bald aus dem Verkehr gezogen.

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