Neues Kinderbuch von Marc-Uwe Kling Tiffany fährt mit ihrer Familie ausgerechnet nach Wuppertal

Wuppertal · In der neuen Erzählung des Bestsellerautors Marc-Uwe Kling geht es um eine traumatisch lange Autofahrt zu Großtante Ilse, die in Wuppertal wohnt.

Marc-Uwe Kling schreibt im fünften Band seiner Reihe „Trubel bei Tiffany“ von einer Autofahrt nach Wuppertal, die im Familienchaos endet. Der Autor erzählt die turbulente Geschichte mit seinem typisch satirischen Humor.

Foto: Sven Hagolan

Marc-Uwe Kling und Illustratorin Astrid Henn ist es gelungen, eine Person zu zeichnen, die tatsächlich so im Tal leben könnte. Großtante Ilse scheint eine waschechte Wuppertalerin zu sein. Der knallrote Lippenstift, großflächig aufgetragen, die Augen schwarz umrandet. Das Outfit schick, aber doch zu doll. Ihr Auftreten skurril, aber das Herz am richtigen Fleck. Im Buch heiratet Ilse zum vierten Mal, nachdem die Ehen mit Klaus, Werner und, dummerweise, Klaus-Werner in die Brüche gegangen sind. Am Ende kommt doch alles anders.

So richtig Lust auf den Ausflug ins Bergische hat die Familie von Tiffany nicht. Das Auto zumindest ist komplett voll: Am Steuer Papa, auf dem Beifahrersitz Mama. Eine Reihe dahinter sitzen Oma, Opa und Tiffany sowie ganz hinten die pubertär-geplagten Geschwister Luisa und Max. Letzterer hat eine Nacht zuvor mit Freunden gebechert und durchlebt während der Fahrt einen derart schlimmen Kater, dass ihm nichts anderes übrig bleibt, als sich mehrmals zu übergeben – daher auch der Buchtitel: „Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat“.

WR Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat von Marc-Uwe Kling, Astrid Henn

Foto: Carlsen Buchverlag

Die Passagiere im Auto kommen an und stellen wenig später fest: „Mit den richtigen Leuten kann man fast überall Spaß haben. Sogar in Wuppertal.“ Zudem verschont der Opa die Familie selbstverständlich nicht mit Besserwisserei à la „genaugenommen schwebt man nicht durchs Tal, sondern sitzt in einem einschienigen Hängebahnsystem“. Korrekt, Großvater!

Marc-Uwe Kling erlangte Berühmtheit mit seinen Geschichten über ein kommunistisches Känguru, die in einer vierteiligen Chronik erzählt werden. Nach dem großen Erfolg wandte sich der 43-jährige Autor neuen Projekten zu und veröffentlichte Krimis, Kinderbücher sowie weitere satirische Werke, die ebenfalls ein breites Publikum begeisterten.

Obwohl der in Stuttgart geborene Autor Interviews eher vermeidet, weil er eigener Aussage nach nicht langweiligen will, erklärt er im Gespräch mit der Rundschau, warum er ausgerechnet Wuppertal als Schauplatz in seinem neuen Buch vorkommen lässt: „Also erstens finde ich Wuppertal ein hervorragendes Wort, eine phonetische Achterbahn, und zweitens konnte der Opa dadurch von der Schwebebahn schwärmen“.

Marc-Uwe Kling, der das Buch bei einer Lesung am vorvergangenen Mittwoch in der Historischen Stadthalle sowie einen Tag später bei der „Lit.kid.Ruhr“ in Essen vorstellte, brilliert mit Wortwitz, der die ganze Familie zum Lachen bringt und zeigt: Der wahre Wahnsinn ist der (Familien-)Alltag!