Tarifrunde 2021 Metallarbeitgeber kritisieren Gewerkschaftsforderungen

Wuppertal · Als „nicht nachvollziehbar und wirklichkeitsfremd“ bezeichnen die Metallarbeitgeber in Wuppertal und Niederberg die Forderungen der IG Metall zur Tarifrunde 2021. Einkommensverbesserungen in einem Volumen von vier Prozent passten nicht zur schwierigen wirtschaftlichen Lage in den Unternehmen der regionalen Metallindustrie, heißt es. Die Verhandlungen in Nordrhein-Westfalen beginnen am 16. Dezember 2020.

 Symbolfoto.

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Foto: Steve Buissinne

„Die Forderungen blenden die Realität der wirtschaftlichen Situation aus. Auch in unserer Region stecken sehr viele Unternehmen in einer extrem schwierigen und komplexen Lage. Trotz einiger Lichtblicke im Sommer bewegen sich in vielen Betrieben Aufträge, Produktion und Umsätze im zweistelligen Minusbereich. Kurzarbeit ist an der Tagesordnung“, so der Vorsitzende des Verbandes der Metallindustrie von Wuppertal und Niederberg, Michael Vitz.

„Unternehmen haben während der Corona-Krise massiv Eigenkapital verloren und bangen um ihre Liquidität. Zudem gewinnt der Transformationsprozess an Dynamik. In dieser Lage Einkommensverbesserungen im Volumen von vier Prozent zu fordern ist daher vollkommen unangemessen“, so Vitz. Zusätzliche Kostenbelastungen seien für die Unternehmen nicht verkraftbar und würden den Druck auf die Arbeitsplätze massiv erhöhen. Das könne auch nicht im Sinne der Gewerkschaft und schon gar nicht im Sinne der Mitarbeiter sein.

Die Situation sei ernst. Die ungewisse Entwicklung der Pandemie sowie zahlreiche weltwirtschaftliche Risikofaktoren sorgten für eine nachhaltige Verunsicherung der Unternehmen und ließen kaum verlässliche Prognosen zu, so die Metallarbeitgeber Die Tarifpartner hätten daher in der bevorstehenden Tarifrunde eine große Verantwortung. Das Ziel der Beschäftigungssicherung müsse klar im Vordergrund stehen. „Bei der Tarifvereinbarung im März ist es gelungen, eine pragmatische Lösung für unsere Betriebe und Beschäftigten zu finden. Dieser Abschluss hat für Beruhigung gesorgt und auch die Regelungskompetenz des Flächentarifs gestärkt. Hieran müssen wir anknüpfen“, betont Vitz.

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