Stadt verkauft Goldzack-Gebäude in der Wiesenstraße „Nutzungen sollen bleiben“

Wuppertal · Der Verkauf des städtischen Gebäudes an der Wiesenstraße 118 sorgt für Aufregung. „Durch eine Indiskretion“, so Oberbürgermeister Andreas Mucke im Gespräch mit der Rundschau, „kam das Thema an die Öffentlichkeit, bevor wir alle Mieter in Ruhe informieren konnten.“

 Das Goldzack-Gebäude an der Wiesenstraße 118 ist eine moderne Adresse für Handwerk, Kultur, Gastronomie, Sport und manches mehr.

Das Goldzack-Gebäude an der Wiesenstraße 118 ist eine moderne Adresse für Handwerk, Kultur, Gastronomie, Sport und manches mehr.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Die historische Immobilie direkt an der Nordbahn-Trasse beherbergt auf mehreren tausend Quadratmetern nicht nur Handwerksbetriebe, sondern vor allem eine Reihe für die untere Nordstadt – und für ganz Wuppertal – attraktive Mieter aus dem soziokulturellen Bereich: Das „Taltontheater“, der „Bahnhof Blo“ und die dazugehörige Boulder-Kletter-Halle, das WSV-Fanprojekt sowie auch das soeben aus dem Schulzentrum Süd ausgezogene Bandwirkermuseum sind in dem Gebäude aus dem Jahr 1910, das früher einmal der Firma Goldzack gehörte, zu Hause. Sie alle sind jetzt natürlich beunruhigt.

Oberbürgermeister Andreas Mucke: „Es gibt einen Ratsbeschluss, die Häuser, die der städtischen Tochtergesellschaft ’Delphin’ gehören, zu verkaufen. Das Goldzack-Gebäude ist eines davon. Für uns ist aber klar, dass alle Mietverträge, die es heute dort gibt, vom neuen Besitzer übernommen werden müssten.“

Mucke, der die facettenreiche und bunt gemischte Nutzung der Immobilie als „auch durch die Nähe zur Trasse als optimal passend für die Umgebung und darüber hinaus“ empfindet, hält nicht damit hinterm Berg, dass auf einen Käufer viel Renovierungsbedarf zukommt: „Da müssen mehrere Millionen investiert werden. Vor allem das Dach braucht dringend eine Sanierung.“

Aber Mucke ist auch optimistisch: „Es gibt bereits einige gute Interessenten, die kein Problem damit hätten, die jetzige Mieterstruktur des Hauses zu erhalten.“

Klar ist: Einen Umbau in eine neue – eventuell hochpreisige – Loft-Wohnadresse kann es nicht geben. Das Goldzack-Gebäude ist eindeutig als Gewerbestandort ausgewiesen. Andreas Mucke formuliert seine Goldzack-Vision so: „Ich möchte dort keine Luxussanierung haben. Alle aktuellen Nutzungen sollen bleiben können und ihre Mieten bezahlbar sein.“

Die Stadt will die ehemalige Goldzack-Fabrik verkaufen. Die richtige Entscheidung? Hier geht es zu unserer Umfrage.

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