„Sollen wir unser Dach mit Tablets decken?“

Wuppertal · 50 Millionen Euro gibt die Landesregierung für die Ausstattung und Sanierung von städtischen Schulen in Wuppertal aus. Die Troxler-Schule fühlt sich benachteiligt.

 Das marode Dach der Troxler-Schule: Schieferplatten hängen schief, weil die Nägel in der morschen Holzschalung nicht mehr halten.

Das marode Dach der Troxler-Schule: Schieferplatten hängen schief, weil die Nägel in der morschen Holzschalung nicht mehr halten.

Foto: Troxler Schule

"Als 'Ersatzschule' sind wir von diesem im Grunde begrüßenswertem Programm ausgeschlossen", erklärt Schulleiter Rüdiger Rehbein. Zwar gebe es auch für seinen Schultyp ein landesweites Sonderprogramm, das jedoch nicht ganz so üppig ausgestaltet sei. Während städtische Schulen im Schnitt mit 367.000 Euro bezuschusst würden, stünden den Ersatzschulen jeweils nur 130.000 Euro zur Verfügung. Zusätzliches Manko: Während die Städte die Gelder für die Gebäudesanierung einsetzen könnten — so wie das in Wuppertal überwiegend geschehe — dürfe die Troxler-Schule die Mittel nach dem geplantem Gesetz nur für Digitalisierungsprojekte verwenden.

Dabei gebe es an dem fast 90 Jahre alten Gebäude einen erheblichen Renovierungsstau. Die notwendige energetische Sanierung koste 250.000 Euro. 180.000 Euro könne man über Darlehen und Spenden selbst finanzieren. Doch fehlten immer noch 70.000 Euro. "Sollen wir unser Dach mit den bewilligungsfähigen Tablets decken?", fragt Rehbein nicht ganz ernst gemeint und appelliert an die Abgeordneten, auf die Verwendungsbeschränkung zu verzichten. (hw)

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