Rundschau-Serie „Urbane Oasen“ Verborgener Garten an der Luisenstraße

Wuppertal · Ein grünes Kleinod im Hinterhof inmitten der Stadt, ein farbenprächtiges Blütenmeer auf dem Balkon oder ein verwunschener Garten – in unserer Serie „Urbane Oasen“ sind die grünen Daumen unserer Leserinnen und Leser gefragt. Diesmal zeigt uns Jeanette Diermann ihr verborgenes Idyll mitten in der Elberfelder City.

 Jeanette Diermann in ihrem Garten in der Luisenstraße.

Jeanette Diermann in ihrem Garten in der Luisenstraße.

Foto: Simone Bahrmann

Kleine, inhabergeführte Geschäfte, die zum Bummel einladen, Restaurants, Cafés und Kneipen und eine Bebauung im Stil des Klassizismus’ – so kennt man das Luisenviertel in der Elberfelder Innenstadt. Kaum zu glauben, dass sich mitten in „Wuppertals Altstadt“, die an den Wochenenden zum Ausgehviertel wird, Jeanette Diermanns Garten befindet.

Hinter einem Wohnhaus an der Luisenstraße verbirgt sich ihr grünes Juwel. Schon vor unserem Besuch bei ihr schilderte uns die Künstlerin die Lage ihres Gartens, Größe und Bepflanzung am Telefon. Doch als wir dann selbst mitten drin stehen und uns von den wilden Erdbeeren, dem Blumenteppich aus lilafarbenen Glockenblümchen, dem Fingerhut und den vielen anderen prächtig blühenden Pflanzen verzaubern lassen, haben wir das Gefühl, uns nicht in der City zu befinden, sondern auf einem Landsitz in der Provence.

Schon als Kind wohnte Jeanette Diermann mit ihren Großeltern in dem 1864 erbauten Haus. „Damals befand sich hier auch schon ein Garten, natürlich sah alles ganz anders aus. Die kleinen Anbauten hinter dem Haus, die ich heute wie Gartenhäuschen nutze, waren mal ein Waschhaus und ein Wurstküche. Letzteres gehörte zur Metzgerei meines Opas, die sich im Erdgeschoss des Gebäudes befand“, erinnert sie sich.

 Mitten im Blumenteppich!

Mitten im Blumenteppich!

Foto: Simone Bahrmann

Heute wird hier keine Wurst mehr hergestellt. Aber Honig. „Der Garten ist bienenfreundlich angelegt, und auch einen Bienenstock haben wir hier. Den Honig produzieren wir aber nur für den eigenen Gebrauch“, sagt Jeanette Diermann. Doch nicht nur die schwarz-gelben Flug- insekten besuchen den über zwei Etagen angelegten Garten, auch viele andere Tiere wie Wildvögel oder Eichhörnchen fühlen sich hier wohl.

 Die untere Ebene des Gartens ist wie eine Terrasse angelegt, das kleine Gebäude rechts im Bild ist die ehemalige Wurstküche.

Die untere Ebene des Gartens ist wie eine Terrasse angelegt, das kleine Gebäude rechts im Bild ist die ehemalige Wurstküche.

Foto: Simone Bahrmann

Apropos zwei Etagen: Gerade die Lage am Hang macht den Garten der gebürtigen Wuppertalerin so interessant. Während der Teil, der sich auf der unteren Etage befindet, im Stil einer Terrasse beziehungsweise eines Hinterhofs mit Zierpflanzen gehalten ist, ist der obere Teil, der über einen Treppenaufgang erreichbar ist, ein wilder Mix (Stichwort Permakultur) aus Nutz- und Zierpflanzen. Hier baut Jeanette Diermann Kartoffeln, Kräuter und Lavendel an, lässt wilden Bärlauch sprießen und stellt kleine Tränken für die Tiere auf, die sie in ihrem Garten besuchen.

Ob sie ein Lieblingspflanze hat? „Ich liebe alle Pflanzen und Blumen!“ Das sieht man! Hier geht es zur Bildergalerie:

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