Rundschau-Serie „Urbane Oasen“ Ökologischer Kreislauf im Garten

Wuppertal · Ein grünes Kleinod im Hinterhof inmitten der Stadt, ein farbenprächtiges Blütenmeer auf dem Balkon oder ein verwunschener Garten – in unserer Serie „Urbane Oasen“ sind die grünen Daumen der Leserinnen und Leser gefragt. Diesmal zeigt uns Marc-Dennis Jung seinen naturnahen Garten. Als Mitglied des Vereins „NaturGarten“ setzt er sich für eine nachhaltige Gestaltung von Gärten und Grünflächen ein.

Die Mitglieder und Ansprechpartner für die Regionalgruppe Wuppertal des Vereins „NaturGarten“ (v.li.): Bernd Vetterick, Michael Felstau und Marc-Dennis Jung mit Sohn Jannis.

Foto: Simone Bahrmann

Vor gut vier Jahren zog Marc-Dennis Jung mit seiner Familie in ein Reihenhaus auf dem Dönberg. Nach aufwendiger Kernsanierung war der Garten nur noch Brachland. Eine von Grund auf geplante Gartengestaltung stand an: Dass es ein Naturgarten werden sollte, hatte Marc-Dennis Jung da bereits beschlossen.

Die Motivation dafür kam bei ihm aus Kindertagen. Immer schon hatten ihn die Natur, die Pflanzen und die Lebensräume der Insekten fasziniert. Informationen zum naturnahen Gärtnern holte er sich aus dem Internet und traf schnell auf den Verein „NaturGarten“. Er schloss sich der Regionalgruppe Wuppertal an und hatte so einen fachlich kompetenten Partner an seiner Seite, um seinen Garten naturnah zu gestalten. Mit viel Liebe zum Detail und einer Menge Arbeit, die er ganz allein investierte, schaffte er ein Stück eigene Natur im heimischen Garten. Auf den ersten Blick wirkt er vielleicht etwas wild oder unaufgeräumt, doch nach genauem Betrachten werden die Struktur und der Aufbau klar. Die Naturzonen auf seinem Grundstück bilden einen ökologischen Kreislauf und bieten so Lebensräume für viele Insekten und Vögel.

Im Hochbeet, gebaut aus Schieferplatten, werden Tomaten, Kartoffeln und Liebstöckel angebaut, ein integrierter Komposter reguliert die natürliche Düngung im Beet. Die Wiesenzone in der Mitte bildet nicht nur die Spielfläche für Sohn Jannis, hier wird auch der Rasen mit Elektrosense gemäht und der Schnitt auf Kartoffeln und Wildstaudenbeet gelegt, so schließt sich der Kreislauf. Himbeeren, Brombeeren, Fenchel und Dill bieten leckere Ernte.

Auch Jannis ist begeistert im Garten unterwegs und hat keine Berührungsängste mit Bienen, Wespen und anderen Insekten. Der Pool im mittleren Bereich ist ein kleiner Kompromiss für den kleinen Naturgarten, soll aber Jannis und seinen Freunden eine Spielmöglichkeit bieten. In den angebrachten Nistkästen im hinteren Teil des Gartens sind Blaumeisen zu Hause. Ein länglicher Kasten, etwas höher gesetzt, wartet seit zwei Jahren auf ein Hornissenvolk, das dort gerne einziehen soll.