Neues Wuppertaler Diakonie-Mobil „Viel leichter an die Menschen herankommen“

Wuppertal · Das neue Streetmobil der Sozialen Teilhabe der Diakonie Wuppertal ist ein echter Hingucker. Ab sofort ist der VW Bus mit den Streetworkerinnen und -worker in blau-grünem Graffiti-Look auf Wuppertals Straßen und Plätzen unterwegs, um den Menschen mit dem Lebensmittelpunkt Straße zu helfen.

 Auch Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn (3.v.re.) freut sich über die neue Anschaffung.

Auch Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn (3.v.re.) freut sich über die neue Anschaffung.

Foto: Simone Bahrmann

„So können wir auch die Randgebiete anfahren und viel leichter an die Menschen herankommen“, sagt Klaus Krampitz, Abteilungsleiter der Zentralen Beratungsstelle bei der Diakonie Wuppertal. Und seine Kollegin Streetworkerin Judith Fröhlich ergänzt: „Wir können auch bei widrigen Witterungsumständen eine ganz andere Beratungsatmosphäre anbieten und beispielsweise auch mal direkt beim Ausfüllen eines Antrags unterstützen. Damit werden wichtige Hürden genommen.“

Das Mobil ist so ausgestattet, dass darin auch Beratungsgespräche stattfinden können – vorausgesetzt, die pandemische Lage lässt dies zu. Auch können Hilfsmittel wie Decken oder Kleidungsstücke transportiert werden, die dann in Notsituationen eingesetzt werden können. Durch den auffallenden Look ist das Streetmobil außerdem gut wiederzuerkennen und zeigt sich damit als eine niedrigschwellige Anlaufstelle im Stadtgebiet.

Mirjam Michalski betonte die Notwendigkeit der Streetwork-Arbeit in der Stadt: „Wir haben aktuell 30 bis 40 ,Draußenschläferinnen und -schläfer‘ in Wuppertal – deutlich mehr noch als vor der Pandemie“, so die Geschäftsführerin der Diakonie Soziale Teilhabe.

„Die Gründe für Obdachlosigkeit sind vielfältig. Krisensituationen im Leben, Verschuldung, Drogen- oder Alkoholprobleme ¬sind nur einige mögliche Ursachen, die dazu führen, dass Menschen obdachlos werden. Durch das Streetmobil bekommen wir einen sehr niedrigschwelligen Zugang zu diesen Menschen, was sehr wichtig ist. Unterstützung zu benötigen, ist für viele Menschen von Scham besetzt und kann dazu führen, dass der Erstkontakt nicht von den Betroffenen selbst gesucht wird. Der Weg in die Beratungsstellen fällt ihnen oftmals schwer.“ In diesem Zusammenhang dankte Michalski der Stadt Wuppertal für die finanzielle Unterstützung der Streetwork-Arbeit.

Für Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn war das ungemütliche Wetter am Tag der Einweihung des Streetmobils auf dem Platz vor dem Tagescafé Ludwig geradezu ein Glücksfall: „Das Wetter zeigt doch die Lebenswirklichkeit der Menschen auf der Straße. Sie suchen nach einem trockenen Platz. So kann der Bus die Arbeit der Streetworker vor Ort unterstützen.“

Die Anschaffung des Diakonie Streetmobils wurde durch eine Großspende der Stiftung der Sparda Bank West möglich und durch weitere Partnerinnen und Partner wie VW und die Stadt Wuppertal unterstützt.

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