Diakonie Wuppertal Vormünder für Flüchtlinge gesucht

Wuppertal · Die Diakonie Wuppertal - Soziale Teilhabe gGmbH plant, ab dem 6. November 2021 eine weitere Gruppe ehrenamtlicher Vormünder auszubilden. Eine digitale Informationsveranstaltung findet am 14. Oktober von 18 bis 19:30 Uhr statt.

Symbolbild.

Foto: Anemone123

Anmeldungen sind bis zum 11. Oktober an ealpay@diakonie-wuppertal.de möglich.

Der 56-jährige Martin Fitsch wurde durch einen Radiobeitrag auf das Projekt „Do it!“ aufmerksam und fühlte sich direkt angesprochen. Im Sommer 2020 nahm der Maschinenbauingenieur an der „Do it!“ Schulung teil. „Mit der Betreuung von Do it! bin ich sehr zufrieden“, so Fitsch.

„Es fängt an mit der Schulung zum ehrenamtlichen Vormund. Sie ist informativ, intensiv und umfangreich, so dass man gut für diese Aufgabe vorbereitet ist. Mit Fragen, die später auftauchen, kann man sich immer an Esra Alpay und/oder den Dozenten der einzelnen Themen wenden. Man wird nicht allein gelassen. Auch ein Stammtisch ist vorhanden, wo man immer Erfahrungen austauschen kann.“

Seit nunmehr neun Monaten übt Fitsch die elterliche Sorge für sein Mündel aus: „Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Auf diesem Weg habe ich einen tollen 16-jährigen Jungen kennengelernt, der jetzt hier in Deutschland lebt und ganz viel lernen möchte. Es gibt viele neue Erfahrungen, ich erhalte zum Beispiel Einblicke in eine fremde Kultur. Ich finde es schön, dass der Junge mir Vertrauen entgegenbringt.“

Eine großartige Arbeit für die Jugendlichen

Vorwiegend sind die Mädchen und Jungen aus Guinea, Somalia und Afghanistan geflüchtet. Fitsch ist überzeugt von seinem Ehrenamt: „Man übernimmt die Verantwortung für einen Jugendlichen, der in einer fremden Welt zurechtkommen muss. Mit Vertrauen, Verständnis und Einfühlungsvermögen wird der Weg in eine sichere Zukunft besprochen und gelenkt.“

Ehrenamtliche Vormünder unterstützen die Jugendlichen bei der Verfestigung ihres Aufenthaltsstatus, bringen medizinische Behandlungen voran, fördern schulische und berufliche Kompetenzen und sind in vielerlei Hinsicht auch eine emotionale Stütze und Interessensvertretung für die besonders schutzbedürftigen Jugendlichen.

„Es ist eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit. Man lernt die Mentalität und das Herkunftsland des Jugendlichen, in meinem Fall Afghanistan, aus einer neuen Sicht kennen. Man bekommt einen Einblick in die Flüchtlings- und Jugendarbeit in Wuppertal, begleitet die Schul- und Ausbildung und das tägliche Leben in der Wohngruppe bis hin zum Sportverein“ so Fitsch.

Voneinander lernen – miteinander gestalten – Zukunftsperspektiven aufbauen. Eben dies spiegelt die Besonderheit und das verantwortungsvolle Ehrenamt wider, welches mit einer ehrenamtlichen Vormundschaft einhergeht. Herr Fitsch würde noch einmal eine ehrenamtliche Vormundschaft übernehmen, „da ich bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht habe. Bei einer weiteren Vormundschaft kommen bestimmt auch wieder viele neue oder andere interessante Aufgaben auf mich zu.“

Weitergehende Informationen zum Projekt „Do it!“ gibt es unter www.do-it-transfer.de