Mögliche Wuppertaler Bewerbung Uni-Studie spricht sich für BUGA 2031 aus

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Bergischen Uni in Wuppertal haben im Auftrag der Stadt die ökonomischen Effekte einer möglichen Bundesgartenschau 2031 begutachtet. Sie kommen zu dem Schluss, dass die Vorteile die Kosten „bei Weitem“ übertreffen. Der Bewerbungsbeirat tagt am Donnerstag (9. September 2021) ab 16:30 Uhr im Haus der Jugend in Barmen.

Symbolbild.

Foto: Achim Otto

Die Bewertung, die „im Wesentlichen auf den Angaben und Werten aus der Machbarkeitsstudie“ basiert, geht von „Investitions- und Durchführungskosten in einer Größenordnung von circa 151 Millionen Euro“ aus. „Aus diesen Investitions- und Durchführungskosten entsteht für die Wuppertaler Stadtwirtschaft ein Umsatzimpuls von rund 51 Mio. Euro (Primäreffekt)“, heißt es. „Als Konsumimpuls innerhalb der Stadt ergeben sich in einer zweiten Runde rund 5,66 Mio. Euro und unter Berücksichtigung von zusätzlichen Steuereinnahmen (ESt., USt.) weitere 1,12 Millionen Euro.“

Hinzu träten „die stadtökonomischen Effekte aus den voraussichtlichen Einnahmen der BUGA, z.B. aus den Ticketverkäufen an Externe als auch den Ausgaben von Tagesbesuchern von außerhalb sowie sonstige Einnahmen“. Der Primäreffekt aus diesen Einnahmen beläufe sich für die Wuppertaler Stadtökonomie auf 37,233 Millionen Euro. Der Sekundäreffekt hieraus betrage 3,84 Millionen Euro und der zusätzliche fiskalische Effekt rund 750.000 Euro.

„Alle diese Effekte sind in dieser Studie eher konservativ und vorsichtig abgeschätzt worden, sodass davon ausgegangen werden kann, dass diese ermittelten Summen mindestens eintreten werden, sofern die BUGA in der geplanten und kalkulierten Form vorbereitet und durchgeführt werden wird. In der Summe ergibt sich ein Gesamtimpuls für die Stadtökonomie in Wuppertal durch die BUGA in der Größenordnung von 99,5 Millionen Euro“, so die Macherinnen und Macher der Uni-Studie.

In den bisherigen öffentlichen Äußerungen und Kalkulationen zum Beitrag der Stadt Wuppertal zur BUGA 2031 werde von einer kommunalen Kostenbeteiligung von rund 70 Millionen Euro ausgegangen: Allein die Gegenüberstellung dieser beiden Größen offenbart nun die deutliche Vorteilhaftigkeit der BUGA für die Stadt Wuppertal. Der konservativ geschätzte stadtökonomische Vorteil übersteigt den angenommenen kommunalen Kostenanteil um mehr als 40 Prozent und sollte für sich genommen schon Grund genug für eine Durchführung sein.“

Es träten aber auch noch „die nicht quantifizierten, qualitativen Effekte für die Stadt Wuppertal hinzu, die aus Sicht der Autorinnen und Autoren die Waagschale noch weiter in Richtung einer positiven Umsetzungsentscheidung neigen lassen“. Hierbei sei zunächst der Imageeffekt nach innen und nach außen zu nennen: „Eine BUGA ermöglicht eine positive und naturbezogene ,Erzählung‘ über Wuppertal, die weit über die eigene Region hinausstrahlen wird. Durch das Seilbahn-Projekt kann Wuppertal überdies anknüpfen an eine lange und eindrucksvolle Geschichte interessanter Verkehrsmittel; die Schwebebahn ist eine anerkannte internationale Ikone der Hochbahntechnologie, die nun mit der Seilbahn eine zeitgemäße „Schwester“ an die Seite gestellt bekommt.“

Insgesamt werde die BUGA über 2031 hinaus „zu einer Stärkung des Tourismus führen, was sich in steigenden Besucher- und Übernachtungszahlen ausdrücken wird. Es wird zu zusätzlichen Netzwerk- und Kompetenzeffekten im Bereich Tourismus, aber auch in den anderen Feldern der BUGA kommen.“

Nicht zu unterschätzen seien auch „die positiven Ausstrahlungseffekte der BUGA und der für sie vorzubereitenden Flächen und Infrastrukturen auf private Investitionen. Eine solche Großmaßnahme bringt Sicherheit und Optimismus in Quartiere, denen zuvor vielleicht Entwicklungsperspektiven gefehlt haben. Sie stößt parallele Investitionen in Bestandsgebäude und auch den Neubau an und stärkt die Gastronomie und die Freizeitindustrie. Insbesondere für den Neubau von Wohn- und Gewerbegebäuden können die getätigten Investitionen in Grünanlagen und Freizeitangebote als Quartiersentwicklungsimpuls nach der Durchführung der BUGA weiter genutzt werden.“

Das Fazit der Uni-Studie: „Insgesamt ergibt sich also nach dieser ausführlichen Analyse ein eindeutiges Bild: Die stadtökonomischen Vorteile der Umsetzung einer BUGA in Wuppertal übersteigen in quantitativer und qualitativer Sicht die von der Kommune zu tragenden Kosten bei Weitem. Dieser Vorteil wüchse hierbei umso stärker, je besser es der Stadt gelingen würde weitere Fördermittel z.B. vom Land für die Durchführung zu akquirieren bzw. die Quote einer Landesbeteiligung an den Gesamtkosten weiter zu erhöhen. Aus stadtökonomischer Sicht wäre es – unter den gemachten Annahmen – höchst unvernünftig, wenn auf diese vorteilhafte Entwicklungsoption für die Stadt verzichtet würde.“