Wohnen Mieten oder Kaufen? Das sind die Vor- und Nachteile

Der Mietspiegel steigt seit Jahren unaufhörlich. Davon wird auch die Stadt Wuppertal nicht verschont. Da ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Menschen mit dem Gedanken spielen, sich eine Immobilie zu kaufen. Doch der Kauf einer Wohnung oder eines Hauses ist eine Entscheidung, die wohlüberlegt sein will – immerhin gehen damit finanzielle Verpflichtungen für viele Jahre einher. Was langfristig besser ist – Mieten oder Kaufen – ist eine Frage, die sich pauschal nicht beantworten lässt. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Der folgende Artikel soll eine Entscheidungshilfe darstellen, indem er beides gegenüberstellt.

Mieten oder Kaufen? Das sind die Vor- und Nachteile
Foto: Pexels/Karolina Grabowska

Was spricht dafür, eine Immobilie zu kaufen?

Vom Hauskauf träumen ganz besonders junge Familien, die merken, dass sie in ihrer Mietwohnung an die räumlichen Grenzen stoßen. Tatsächlich ist es ab einer bestimmten Anzahl an Zimmern in den meisten Städten sehr schwer, passende Wohnungen zu finden. Außerdem hat man in den eigenen vier Wänden deutlich mehr Gestaltungsfreiheit. Man kann schrauben, bohren und sägen, man kann die Wände so streichen, wie man es möchte und man kann alles umbauen, wenn einem danach ist. Außerdem fühlen sich viele Menschen mittlerweile von den steigenden Mietkosten belastet. Wer eine Immobilie besitzt, hat hingegen finanziell mehr Planungssicherheit und weiß, dass er auf viele Jahre einen sicheren Wohnraum zur Verfügung hat. Auch als Altersvorsorge vermittelt sie ein Gefühl der Sicherheit. Davon abgesehen empfinden viele es auch als einen Zugewinn an Lebensqualität, ihren Wohnraum selbst zu besitzen. Die Entscheidung, sich eine Immobilie zu kaufen, ist also nicht nur eine finanzielle, sondern zu großen Teilen auch immer eine emotionale.

Diese Herausforderungen gibt es beim Immobilienkauf

Wer sich eine Wohnung oder ein Haus kauft, büßt zunächst vermeintliche Flexibilität ein. Man nimmt eine große Verantwortung auf sich und ist auf längere Sicht an einen Ort gebunden. Auf der anderen Seite handelt kann man die eigene Immobilie natürlich auch immer vermieten oder verkaufen, wenn sich Wohnort, Familienplanung oder Lebensentwürfe verändern. Im Gegensatz zum Mieten ist es beim Hauskauf allerdings nötig, ein gewisses Eigenkapital bereits angespart zu haben. Dazu kommt, dass es ohne ein geregeltes und sicheres Einkommen recht schwer ist, bei Banken einen Kredit zu bekommen. Zuletzt müssen Eigentümer stets bedenken, dass sie für sämtliche Instandhaltungsarbeiten an ihrer Immobilie selbst zuständig sind. Zwar zahlen sie keine Miete – das bedeutet jedoch nicht, dass sie keine Kosten haben. Im Gegensatz zur Mietwohnung sind die Nebenkosten zwar meist geringer als eine monatliche Miete, dafür aber auch unkalkulierbarer.

Darum ist Wohnen zur Miete eine echte Alternative

Nicht nur die Mietpreise, auch die Kaufpreise für Immobilien klettern seit Jahren immer weiter in die Höhe. Das führt dazu, dass es sich viele Menschen schlichtweg nicht mehr leisten können, das nötige Eigenkapital anzusparen, um ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen. Eigentümer leben irgendwann zwar mietfrei – bis dahin müssen sie jedoch eine hohe monatliche Belastung stemmen. Diese Verpflichtung ist schlichtweg nicht für jeden möglich. Auch wenn eine Immobilie von vielen Eigentümern als praktische Geldanlage gesehen wird, kann es sich finanziell mehr lohnen, seine Altersvorsorge anderweitig zu organisieren. So könnte man beispielsweise weiterhin zur Miete wohnen, nebenbei jedoch einen monatlichen Betrag in die private Altersvorsorge und Geldanlagen wie ETFs investieren. Auf lange Sicht kann dieses Modell finanziell sogar sinnvoller sein. Außerdem bringt das Mieten deutlich weniger Eigenverantwortung mit sich. Ist etwas kaputt, kann man den Vermieter damit beauftragen. Man muss sich mit Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten nicht auseinandersetzen und kann bei veränderten Lebensplänen den Wohnort deutlich leichter wechseln.

Fazit: Mieten oder Kaufen?

Bei der Frage, ob man mieten oder kaufen solle, gibt es zwei grundsätzliche Faktoren. Der eine ist finanzieller, der andere emotionaler Natur. Aus finanzieller Sicht müssen Kaufpreis, Kaufnebenkosten, Instandhaltungskosten und Darlehenszinsen beachtet werden. Die Finanzierung einer Immobilie ist keine Kleinigkeit – am Ende ist man jedoch Eigentümer eines hochwertigen Objektes. Mieter hingegen geben zwar jeden Monat Geld für die Miete aus, können jedoch nebenbei oft Geld anlegen und sparen. Sie haben zwar am Ende keine Immobilie erwirtschaftet, möglicherweise aber dennoch ein Vermögen aufgebaut. Die wichtigere Frage ist aber eher, wie man eigentlich leben möchte. Nicht nur ökonomische Kalkulationen, auch Lebenspläne und -entwürfe spielen eine wichtige Rolle. Bevor man also eine Entscheidung trifft, ist es wichtig, sich zu überlegen, wie man sich die kommenden Lebensjahre vorstellt und was man für sein Leben geplant hat.

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