ICE nach Berlin Lindh: "Lehnen Zwei-Stunden-Taktung ab"
Wuppertal / Berlin · Der Wuppertaler SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh hat mit seinem Kollegen René Röspel (Hagen/südlicher EN-Kreis) die Deutsche Bahn aufgefordert, die Stunden-Taktung auf der ICE-Strecke Köln-Berlin beizubehalten.
Bei einem Gespräch der nordrhein-westfälischen SPD-Bundestagsabgeordneten mit den Bahn-Vorständen Ronald Pofalla und Werner Lübberink äußerten sie die Erwartung, von einer Verschlechterung der Anbindung abzusehen. "Eine Verschlechterung der Anbindung Südwestfalens und des Bergischen Landes an den Fernverkehr hätte massive Auswirkungen für die Menschen, aber auch für den heimischen Wirtschaftsraum", so Röspel.
Mit Blick auf erste Überlegungen, auf der Strecke Köln-Berlin ab 2021 einen ICE-Sprinter nur mit einem Halt in Hannover einzusetzen, ergänzt Lindh: "Eine halbe Stunde weniger Fahrzeit für einige Rheinländer auf der Strecke von Köln nach Berlin darf auf keinen Fall dazu führen, dass der ICE nur noch alle zwei Stunden in Wuppertal und Hagen hält und halb Westfalen abhängt.". Dies sei für die Fahrgäste nicht nachzuvollziehen", so Lindh und Röspel.
Der Vorstand der Deutschen Bahn betonte, eine Entscheidung sei noch nicht getroffen worden. Man suche derzeit nach akzeptablen Alternativen. Grundsätzlich beabsichtige man für die Strecke Köln-Berlin eine Erweiterung und keine Einschränkung des ICE-Bahnverkehrs. Pofalla und Lübberink bestätigten zwar Planungen eines ICE-Sprinters. Ein entsprechender Zielfahrplan werde allerdings erst im Sommer präsentiert. Die Entscheidungsfindung solle dabei von einem breiten gesellschaftlichen Dialogprozess begleitet werden. Handlungsbedarf sieht der Bahn-Vorstand aufgrund der hohen Auslastung auch auf der Linie 10 via Wuppertal/Hagen/Hamm. Kritisch beobachtet wird hier insbesondere der mit der Zugteilung ("Flügelung") in Hamm einhergehende Zeitaufwand.
Lindh und Röspel: "Die Aussagen des Bahn-Vorstands lassen zumindest darauf hindeuten, dass ein Problembewusstsein bei der Deutschen Bahn vorhanden ist. Die Ankündigung, an adäquaten Lösungen zu arbeiten, genügt uns aber nicht. Wir haben dem Bahnvorstand deutlich gemacht, dass wir eine Zwei-Stunden-Taktung ablehnen und uns einer Verschlechterung der Anbindung entschieden entgegenstellen werden. Zudem fordern wir Transparenz in der Entscheidungsfindung und eine Einbindung in den Planungs- und Dialogprozess der Deutschen Bahn."