Demnach sind am Sonntag (26. Oktober) drei Tatverdächtige verhaftet worden. Vorausgegangen waren monatelange verdeckte Ermittlungen. Ausgangspunkt war nach Angaben der Behörden ein Kiosk in der Remscheid. Dieser und sein Betreiber gerieten im Mai 2024 erstmals ins Visier der Ermittler. Sie hatten über eine nicht genannte Quelle davon Kenntnis erhalten, dass dort auch mit Waffen und Drogen gehandelt werde.
Die Polizei begann daraufhin damit, den Kiosk und das Geschäftsgebaren zu beobachten. Um den Verdacht zu erhärten, gaben sich Ermittler als Kunden aus. Und in der Tat seien ihnen dann im Sommer 2025 auch Waffen, unter anderem eine Maschinenpistole, angeboten worden, hieß es auf der Pressekonferenz. Diese habe man zum Schein auch gekauft, um auf die Spur der Kriminellen zu kommen.
Vor wenigen Tagen habe man dann erfahren, dass möglicherweise Kriegswaffen auf dem Weg durch die Europäische Union seien und nach Remscheid gelangen sollten. Nun schritten die Behörden, die bereits im Vorfeld richterliche Beschlüsse erwirkt hattem zur Tat, durchsuchten Wohnungen in der Nachbarstadt, aber auch im thüringischen Borxleben und in Hamm. (Bilder)
Waffen und Munition beschlagnahmt
Festgenommen wurden laut Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert drei Männer im Alter von 34, 37 und 59 Jahren, denen nun illegaler Handel mit Kriegswaffen vorgeworfen wird. Ihnen drohen im Fall einer Verurteilung lange Haftstrafen. Ein weiterer Mann muss sich wegen Drogenhandels verantworten.
In Remscheid schlugen die Spezialkräfte in der Elberfelder Straüe bei dem 59-Jährigen zu. In dessen Keller seien in einer Art „Museum“ zahlreiche Gegenstände aus dem 2. Weltkrieg gefunden worden, darunter viele Waffen und Handgranaten, zudem NS-Uniformen sowie Betäubungsmittel. Die Staatsanwaltschaft vermutet hier bislang allerdings weniger eine extremistische Weltanschauung des Beschuldigten als vielmehr finanzielle Gründe, zumal auch aktuelle Waffen im Bestand gewesen seien.