Helios Universitätsklinikum Wuppertal Bruno aus Angola kann wieder laufen

Wuppertal · In Zusammenarbeit mit Friedensdorf International kam der neunjährige Bruno aus Angola ins Helios-Universitätsklinikum Wuppertal, um an den Beinen operiert zu werden. Sebastian Hullmann, Leiter des Zentrums für Kindertraumatologie und Prof. Dr. med. Erol Gercek, Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie, behandeln jährlich ein bis zwei Kinder, die mit schweren Verletzungen nach Deutschland kommen, weil in ihrer Heimat eine medizinische Versorgung nicht gewährleistet ist.

 (v.l.): Dr. med. Michael Heldmann, Prof. Dr. med. Erol Gercek, Sebastian Hullmann, Joana Mazur und Bruno.

(v.l.): Dr. med. Michael Heldmann, Prof. Dr. med. Erol Gercek, Sebastian Hullmann, Joana Mazur und Bruno.

Foto: Helios Klinikum/ Michael Mutzberg

Das Friedensdorf International aus Dinslaken/Oberhausen hilft Kindern aus aller Welt, denen ein Zugang zur medizinischen Versorgung in ihrem Heimatland verwehrt bleibt. Auch der neunjährige Bruno aus der Provinz Lunda Sul im Nordosten von Angola hoffte in Deutschland auf ärztliche Hilfe. Der Bürgerkrieg in Angola ist seit 2002 beendet. Als langfristige Folge bestehen in einigen Landesteilen außerhalb der großen Städte noch immer Gefahren durch Landminen, erklärt das Auswärtige Amt.

1994 wurde zwischen dem Friedensdorf und der früheren angolanischen Partnerorganisation AAD auf Vermittlung der deutschen Botschaft in Luanda ein Kooperationsabkommen unterzeichnet, um verletzten und kranken Kindern zu helfen. Bruno kam nun mit dem 65. Friedensdorf-Hilfsflug für angolanische Kinder nach

Deutschland. Er ist seit Mai 2019 zur medizinischen Behandlung im Land. Das Kind litt unter starken Schmerzen im rechten Unterschenkel und musste mit einer deutlichen Verkürzung des linken Beines leben. Die Ärzte am Helios-Universitätsklinikum Wuppertal operierten den Jungen ehrenamtlich. „In unserem Zentrum für Kindertraumatologie haben wir die optimalen medizinischen Möglichkeiten genutzt, um Bruno gezielt zu helfen“, erklärt Sebastian Hullmann, Leiter des Zentrums.

Es wurde auswärts im Markraum des rechten Unterschenkels ein Fremdkörper entfernt. Im Anschluss folgten noch weitere kleinere, aber notwendige Operationen. Ebenfalls wurde eine antibiotische Behandlung durchgeführt, so der Arzt. „Die enge Zusammenarbeit der Fachabteilungen ist sehr wichtig, um einen positiven Genesungsverlauf zu fördern“ führt Prof. Dr. Erol Gercek weiter aus. „Wir bieten hier in Barmen Universitätsmedizin – auch für Patienten über die Region hinaus.“

In diesem Fall kam die notwendige Hilfe für ein kleines Kind aus Angola. „Wir konnten eine orthopädische Schuhversorgung organisieren, die ihm den Alltag mit seiner Beinverkürzung deutlich erleichtern wird“, erklärt Hullmann. „Nun müssen wir noch die Fäden der Operationsnarben ziehen, dann kann Bruno die Rückreise ins Friedensdorf antreten. Genau rechtzeitig zu Weihnachten“, fasst er zusammen.

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