Ziel ist es nach Angaben der Verwaltung, „den Wald langfristig zu stärken und ihn an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen“ sowie „einen stabilen, artenreichen und widerstandsfähigen Mischwald zu entwickeln“.
Im Mittelpunkt der Arbeiten steht demnach die Förderung jener Baumarten, die mit künftigen klimatischen Bedingungen besser zurechtkommen. „Das gezielte Fällen einzelner Bäume dient dabei der langfristigen Sicherung des Artenreichtums: Die verbleibenden Bäume erhalten mehr Licht, Kronenraum und Platz für ihre Wurzeln. Dadurch können sie kräftiger wachsen, sind in Trockenperioden weniger anfällig und tragen zu einem insgesamt stabileren Waldgefüge bei“, erklärt die Fortverwaltung. „Durch den verstärkten Lichteinfall entwickeln sich zudem Naturverjüngung sowie Kraut- und Strauchschichten – wichtige Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.“
Angestrebt wird ein kleinflächiges Nebeneinander von jungen und alten Bäumen verschiedener Arten: „Solche strukturreichen Mischwälder gelten als besonders widerstandsfähig und bieten zahlreichen Organismen – von Vögeln über Insekten bis hin zu Pilzen – optimale Lebensbedingungen. Wo es der Abstand zu Wegen und Bebauung zulässt, wird auch dem natürlichen Zerfall von Bäumen Raum gegeben, um wertvolle Biotope zu erhalten.“
Aus ökologischen Gründen bleibt das Astreisig der gefällten Bäume im Bestand. Es bietet Vögeln Unterschlupf und Nistmöglichkeiten, fördert die biologische Vielfalt und gibt dem Nährstoffkreislauf wertvolle Substanzen zurück, was zu einem gesunden Waldboden beiträgt.
Während der Fällarbeiten und des Holztransports kann es – insbesondere bei ungünstiger Witterung – vorübergehend zu Behinderungen auf den Wegen kommen. Die Abteilung Forsten bittet hierfür um Verständnis. Die befestigten Wege werden nach Abschluss der Maßnahmen wieder freigeräumt und bei Bedarf im kommenden Sommer ausgebessert. Auf unbefestigten Trampelpfaden verbleiben hingegen die Baumkronen, damit sich die Natur dort ungestört regenerieren kann.
Waldbereiche, in denen Bäume gefällt werden, dürfen nicht betreten werden. Darauf weist die städtische Forstverwaltung hin. Das gilt auch für die Wege (Landesforstgesetz). Das Verbot dient der Sicherheit der Waldbesucherinnen und -besucher: „Umstürzende Bäume oder fortgeschleuderte Äste können sogar für Lebensgefahr sorgen. Mindestens 50 Meter Sicherheitsabstand zu den Arbeitenden mit den Sägen müssen eingehalten werden. Die gefährlichen Zonen sind mit gut sichtbarem rot-weißem Band abgesperrt. Sind die Durchforstungen in einem Abschnitt beendet, wird er wieder freigegeben.“
Nachhaltige Forstwirtschaft
Die Holznutzungen in den Stadtwäldern sind laut Rathaus „nachhaltig“, das heißt, seit sieben Jahrzehnten wachsen in den Stadtwäldern mehr Bäume nach, als gefällt werden. Das zeigten die Ergebnisse der Forstinventur: „Trotz Orkanschäden durch ,Kyrill‘ und trotz regelmäßiger Baumfällungen nahm die Stadtwaldfläche stetig zu: Das Durchschnittsalter der Bäume und der Holzvorrat sind aktuell so hoch wie seit Jahrhunderten nicht.“