Internationaler Frauentag SPD will „für gerechte Verhältnisse eintreten“

Wuppertal · Der internationale Weltfrauentag (8. März 2021) ist nach Meinung der Wuppertaler SPD „ein Zeichen der Anerkennung für die Lebensleistung von Frauen und zugleich eine Mahnung für uns als Gesellschaft, trotz aller Fortschritte auf dem Weg zu einer echten Gleichberechtigung der Geschlechter nicht Halt zu machen“.

 Der Wuppertaler SPD-Vorsitzende Servet Köksal.

Der Wuppertaler SPD-Vorsitzende Servet Köksal.

Foto: Jens Grossmann

Der Wuppertaler SPD-Vorsitzende Servet Köksal: „Die Geschichte der Frauenbewegung war, ist und bleibt immer eng mit der Geschichte der Arbeiterbewegung verbunden. Der Kampf um Anerkennung, Teilhabe, echte Gleichheit und Würde eint diese beiden Bewegungen, die unsere heutige Demokratie maßgeblich geformt haben. Umso wichtiger ist es, auch auf den verbliebenen Feldern, in denen Ungleichheit zwischen den Geschlechtern herrscht, für gerechte Verhältnisse einzutreten.“

Christiane Bergert (Mitglied des SPD-Vorstands der Wuppertaler SPD und Gleichstellungsbeauftragte) erinnert an das Zweite-Führungspositionen-Gesetz, mit dem der Anteil von Frauen in Vorständen großer Unternehmen erhöht werden soll: „Es ist fast schon eine Kränkung der Betroffenen, Gesetzesvorhaben, die das Ziel der Gleichstellung anstreben, als ,Quotengesetz‘ abtun zu wollen. Hier geht es nicht um Zugeständnisse, sondern erforderliche Maßnahmen, die legitime Teilhabe ermöglichen sollen.“ In den vergangenen zwölf Monaten hätten Familien unter einem besonderen Druck gestanden, Arbeit, Kinder und die Pflege von Angehörigen unter einen Hut zu bringen. Und es seien „weiterhin vermehrt die Frauen, die mit einer besonderen Belastung konfrontiert sind, zusätzlich zur Erwerbs- oder Hausarbeit auch die Betreuung von Kindern oder die Pflege ihrer Eltern zu managen“.

Ein aktuelles Beispiel für die Verzahnung der Frauenbewegung mit der Arbeitnehmerbewegung sieht Köksal in den aktuellen Verhandlungen um die Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen in der Altenpflege. „Die so genannten Care-Berufe rund um die medizinische und pflegerische Versorgung am Menschen, haben in der Corona-Pandemie zurecht die Aufmerksamkeit erlangt, die ihnen schon seit jeher zustehen. Dies muss sich aber auch in den Löhnen und dem Betreuungsschlüssel wiederspiegeln. In der Altenpflege arbeiten circa 1,2 Millionen Menschen, der überwiegende Teil sind Frauen. Deshalb ist für mich als überzeugtem Gewerkschafter die durch die Caritas abgelehnte aber seit viel zu langer Zeit überfällige Einführung allgemeinverbindlicher Tarifverträge in der Altenpflege ein doppelter Schlag, insbesondere ins Gesicht unserer Kolleginnen.“

„Die Bundesministerin Franziska Giffey und die Bundesminister Hubertus Heil und Olaf Scholz haben mit zahlreichen Gesetzesinitiativen, beispielsweise dem Kinderbonus oder der Ausweitung der Kinderkrankentage, die richtigen Pflöcke gesetzt, um Familien und insbesondere Frauen mit der Doppel- und Dreifachbelastung aus Arbeit, Kinderbetreuung und Pflege Angehöriger nicht alleine zu lassen. Hierauf sind wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten stolz, denn wir haben durch konkrete Regierungsarbeit das Leben der Menschen spürbar verbessert“, so Köksal und Bergert.

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