Kunstwettbewerb in Wuppertal 50 Kinder, 30 Nationen

Wuppertal · Gerade Kinder brauchen Anerkennung, Austausch, Möglichkeiten kreativ zu sein. Auch in einer Pandemie. Und vor allem die, die noch nicht lange in Wuppertal und in Deutschland leben. Wie erleben sie die Pandemie in einer ihnen noch so fremden Welt? Für einen Kunstwettbewerb haben Schüler der internationalen Klassen ihre Antworten gemalt. Rührend, treffend, perspektivenöffnend.

 Getrennt und doch zusammen. Dieses Bild haben Inci Yasar und Christian Udoette gemeinsam entworfen und gezeichnet und damit den zweiten Platz gemacht. Sie sind Schüler am Gymnasium Sedanstraße.

Getrennt und doch zusammen. Dieses Bild haben Inci Yasar und Christian Udoette gemeinsam entworfen und gezeichnet und damit den zweiten Platz gemacht. Sie sind Schüler am Gymnasium Sedanstraße.

Foto: Stadt Wuppertal

Wenn derzeit über 70 Menschen zusammenkommen, dann hat das eine so besondere Atmosphäre, die sogar der Bildschirm nicht vermiest. „Hallo, schön, dass du da bist“, begrüßt Moderatorin und Organisatorin Julia Ferrer-Vilchez die Jugendlichen, die sich nach und nach in die Online-Konferenz einloggen. Sie alle haben mitgemacht bei dem Wettbewerb, der 500 Euro für die Schulklasse in Aussicht stellte. Der Blick auf den Bildschirm fühlt sich an diesem Dienstagvormittag ein bisschen wie der Besuch in einer Schulaula an.

„Lockdown – Look up!“ war das Motto des Wettbewerbs, das die Teilnehmer kreativ verarbeiten sollten. Julia Ferrer-Vilchez vom Kommunalen Begegnungszentrum plante und organisierte mit ihrem Team den Wettbewerb, der der drückenden Stimmung etwas Motivierendes entgegensetzen sollte. „Nachdem der Flyer gedruckt war, bin ich nach dem ersten Lockdown in vielen Schulen gewesen und habe den Schülerinnen und Schülern die Flyer persönlich gebracht“, erzählt sie. „Am meisten hat mich der Besuch in den Klassen gerührt. Es war so schön zu sehen, wie diese Kinder sich gegenseitig meine Informationen übersetzt haben.“

Videos, Bilder, Collagen. Über 50 Kinder aus über 30 Nationen haben an dem Wettbewerb teilgenommen. Und bei der Preisverleihung am Dienstagvormittag sind sie dann irgendwie alle zusammengekommen, verbunden über die Bildschirme aus Klassen- und Wohnzimmern, verbunden aber auch durch die ihnen entgegengebrachte Anerkennung. Sozialdezernent Stefan Kühn bedankt sich für die wunderschönen Kunstwerke, eine Jury lobt die Sieger, Lehrer bedanken sich bei den Schülern und den Organisatoren. Und dann gibt es noch die Überraschung, dass die Sieger neben der Prämie auch einen Besuch im Von der Heydt-Museum gewonnen haben.

„Es ist nicht leicht in einer fremden Stadt Fuß zu fassen und dort anzukommen“, sagt Julia Ferrer-Vilchez nach der zweistündigen Preisverleihung. „Ich wünsche mir, dass diese Schülerinnen und Schüler wissen, dass sich viele in dieser Stadt darüber freuen, dass sie nun hier bei uns sind. Und dass wir sehr gespannt darauf sind, was sie zu sagen haben. Sie haben viel zu sagen, dass zeigen die Kunstwerke.“

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