Soundtrack für Lockdown Die „Randnotiz“ als Motivatonshilfe

Jede Zeit hat ihre Musik. Und einen Soundtrack für den Lockdown haben zwei Wuppertaler geschrieben. Markus Maiwald und Fabian Müller haben jetzt ihr Hip-Hop-Album ins Netz gestellt, das mit nachdenklichen und Mut machenden Texten ein positives Lebensgefühl zurückbringen soll.

 Markus Maiwald und Fabian Müller haben große Lust auf die Bühne. Der bislang letzte Auftritt war im August 2020 bei „Rap im Hof“ auf dem Gelände des „Unverpackt“-Ladens. Ihre aktuelle Musik stellen sie derzeit im Netz kostenfrei zur Verfügung.

Markus Maiwald und Fabian Müller haben große Lust auf die Bühne. Der bislang letzte Auftritt war im August 2020 bei „Rap im Hof“ auf dem Gelände des „Unverpackt“-Ladens. Ihre aktuelle Musik stellen sie derzeit im Netz kostenfrei zur Verfügung.

Foto: Markus Maiwald

Geschrieben hat er immer schon. Geschichten und Gedichte. Und dann – dieses Radio-Konzert, für das der damals 15-jährige Markus Maiwald Karten gewonnen hatte. Samy Deluxe, live on stage, und ein Feuer, das direkt von der Bühne auf ihn überging. Wahrheit und Gefühl, Erfahrungen und Überzeugung aufschreiben und mit einem Beat verbinden. Jetzt geht er selbst auf die Bühne oder eben während der Corona-Pandemie ins Netz.

Am 31. Januar ist die EP „Randnotiz“ erschienen. Als „CrazyB“ hat er gemeinsam mit seinem ebenfalls in Wuppertal lebenden Musiker-Kollegen Fabian Müller als „mllr“ acht Lieder veröffentlicht. „Und das Feedback war super“, sagt er am Telefon. Rund 2.000 Leute haben auf den kostenlosen Link geklickt und ihre Lieder und Stimmen so in ihr Wohnzimmer geholt. „Die Idee hinter diesen Songs war, den Menschen in dieser Zeit ein positives Gefühl zu vermitteln“, erklärt der heute 34-jährige Elberfelder. „Zu zeigen, dass gerade wenn die Welt ein bisschen schief steht, kleine Dinge Freude machen und Sinn geben.“ Eben wie bei ihm die Musik. Nach jenem Konzert, das er als Jugendlicher besuchte, fing Markus Maiwald an, seinen Texten eine Melodie zu verleihen.

Seitdem spricht und rappt er über sein Leben im Rollstuhl und auch über Werte, auf die er aufmerksam machen möchte. In „Zeichen gegen Hass“ thematisiert das Musik-Duo die Bedeutung von Respekt und Achtung. „Ich denke, gerade mit diesem Lied haben wir einen Nerv getroffen“, erklärt er. Vielleicht gerade weil Hip Hop oft aggressiv aufgeladen sei, geben seine Inhalte und das positive Grundgefühl Mut, dem Leben und anderen Menschen positiv zu begegnen.

Sein Lieblingslied auf dem Album ist der namengebende Track „Randnotiz“, der die Menschen gerade während der Pandemie motivieren soll, das Glück nicht aus den Augen zu verlieren.  Er selbst arbeitet als Call-Center-Mitarbeiter derzeit im Homeoffice, durch seine Behinderung könnte eine Corona-Erkrankung bei ihm schwer verlaufen. Die Musik gibt ihm Kraft, diese sehr isolierte Zeit durchzustehen.

Und danach? Danach möchte er wieder auftreten. Der 34-Jährige lacht. „Natürlich bastele ich jetzt gerne an den Tracks. Aber wer Musik macht, möchte sie präsentieren. Denn gerade auf der Bühne, durch die direkte Resonanz des Publikums, bekomme ich die Kraft und den Mut weiterzumachen.“

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