Unterkunft in der Albertstraße fertig Flüchtlingsheim auf Vordermann gebracht

Wuppertal · Wuppertal hat eine neue Flüchtlingsunterkunft. Eine vorbildliche obendrein. Elf Wochen lang hat Marcel Thomas mit seinen Mitarbeitern das Gebäude in der Albertstraße kernsaniert und auf den neusten Stand gebracht.

 Bis zum letzten Moment wurde an und in dem Gebäude gearbeitet.

Bis zum letzten Moment wurde an und in dem Gebäude gearbeitet.

Foto: Björn Ueberholz

Über 100 Personen können dort ab dem nächsten Jahr einziehen.

 Jetzt stehen die Zimmer neu möbliert für die Ankömmlinge bereit.

Jetzt stehen die Zimmer neu möbliert für die Ankömmlinge bereit.

Foto: Björn Ueberholz

Die ehemalige Textilfabrik hat in dieser Nutzung bereits eine gewisse "Tradition". In den 60er Jahren brachte die Stadt dort Spätaussiedler unter, in den 80er Jahren lebten dort schwarzafrikanische Asylbewerber. Thomas hatte das Haus vor Jahren gekauft und es als Lagerraum für die Zeit benutzt, in der er die ehemalige Feuerwache am Heidt umbaute. "Im September fragte die Stadt an, ob wir es für die Unterbringung von Flüchtlingen herrichten können", sagt Marcel Thomas. "Wir sagten ja, und seitdem haben wir elf Wochen lang nichts anderes mehr gemacht.

Das Haus wurde mit einer neuen Heizungsanlage versehen, die Elektrik samt Leitungen, mehr als 3.000 Quadratmeter Böden verlegt und 90 neue Fenster eingesetzt. Entstanden sind 60 Zimmer von 15 bis 18 Quadratmetern Größe, jedes mit einer Kochzeile versehen. Im Keller sind Waschmaschinen und Trockenräume untergebracht. Die Ausstattung für die große "Spielstube" haben die Kinder von Marcel Thomas gestiftet.

Außerdem gibt es einen Unterrichtsraum, in dem Deutsch gelernt werden kann. "In diesem Zustand wertet das Heim die Umgebung städtebaulich auf", ist Thomas überzeugt. Um eine Isolation der Neuankömmlinge zu verhindern, wurde der Bürgerverein angesprochen. Vielleicht gelingt es ja, in der Nachbarschaft den ein oder anderen Ehrenamtlichen für die Betreuung der Flüchtlinge zu gewinnen.

Auch Sozialdezernent Stefan Kühn zeigt sich sehr angetan von der Renovierungsleistung: "Das Haus ist nicht mehr wiederzuerkennen." Ab Anfang nächsten Jahres will die Verwaltung dort Flüchtlinge mit einer "Bleibeperspektive" vorübergehend unterbringen, bis jeweils geeignete Wohnungen gefunden worden sind.

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