Döppersberg Ein Forschungsprojekt in der Schwebebahn-Passage

Wuppertal · Die Wuppertaler Polizei, die Bergische Uni und die Stadtwerke (WSW) wollen die Sicherheit am Döppersberg verbessern. Während der Umbauphase wird die Passage im Schwebebahn-Bahnhof für Kommunikation und Information genutzt.

 Von links: Markus Hilkenbach (WSW-Vorstandsvorsitzender), Polizeihauptkommissar Marc Melzer), Polizeirat Michael Madre und Moritz Quel (Bergische Uni).

Von links: Markus Hilkenbach (WSW-Vorstandsvorsitzender), Polizeihauptkommissar Marc Melzer), Polizeirat Michael Madre und Moritz Quel (Bergische Uni).

Foto: WSW/Stefan Tesche-Hasenbach

Die WSW haben Anfang 2019 damit begonnen, den Schwebebahnhof Döppersberg zu sanieren. Wegen statischer Probleme hat sich der Ablauf allerdings verzögert. „Das Gebäude ist rund 100 Jahre alt und es sind nicht mehr alle Baupläne vorhanden“, erklärt der WSW-Vorstandsvorsitzende Markus Hilkenbach den Hauptgrund. „Die Statik musste quasi neu berechnet werden und das kostete Zeit". Nun sind die WSW aber zuversichtlich, bald einen belastbaren Zeitplan für die Sanierungsarbeiten aufstellen zu können.

Der Bereich auf der Eingangsebene hinter den Aufzügen ist schon seit längerem durch einen Bauzaun abgesperrt. Um den Zugang zu den Aufzügen während der Bauphase aufzuwerten und die Aufenthaltsqualität zu verbessern, haben die Stadtwerke dort jetzt großflächig historische Motive angebracht. Außerdem wird der Durchgangsbereich von der Sicherheitskooperation „KoSID“ zwischengenutzt. Die Kooperationspartner WSW, Polizei und Bergische Universität haben die Schaufensterflächen der leer stehenden Ladenlokale beklebt. Dort findet sich jetzt der Hinweis auf die nächstgelegene Polizeiwache Innenstadt am Wirmhof sowie eine interaktive Befragung des Fachbereichs Sicherheitstechnik der Bergischen Uni. „Viele Bürgerinnen und Bürger kennen noch die alte Wache im Köbo-Haus, wissen aber gar nicht, dass wir vor einem Jahr mit der Polizeiwache Innenstadt zum Wirmhof 18 am City-Center umgezogen sind“, erklärt Michael Madre, Leiter der Polizeiinspektion Wuppertal. Die Polizei ist nach wie vor präsent in der Innenstadt, unter anderem werden im Rahmen der Ordnungspartnerschaft mit der Stadt Wuppertal gemeinsame Streifen mit dem Kommunalen Ordnungsdienst durchgeführt. Mit dem Info-Plakat soll daswieder stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken.

Die Bergische Uni untersucht als KoSID-Partner im Rahmen eines Forschungsprojekts das Sicherheitsempfinden der Wuppertalerinnen und Wuppertaler und wird dazu eine Befragung durchführen. Die Forscher möchten herausfinden, welches Bild die Passantinnen und Passanten vom neuen Döppersberg haben und wie sicher sie sich dort fühlen. Für die Befragung werden in der Schwebebahnstation und in der Fußgängerzone an einigen Tagen studentische Teams unterwegs sein. „Die Antworten auf unsere Fragen können ganz einfach mit Klebepunkten auf die Fenster in der Passage geklebt werden“, erklärt Moritz Quel vom Lehrstuhl für Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit Die Befragung dauert nur wenige Minuten. Die Umfrage am Döppersberg soll bis zum Sommer monatlich jeweils an zwei Tagen stattfinden. Parallel werden in den nächsten Monaten Fragebögen an die Wuppertaler Bevölkerung verschickt. Die KoSID-Partner hoffen auf eine rege Beteiligung, um zu aussagekräftigen Ergebnissen zu kommen.

Die stählerne Schwebebahnstation Döppersberg stammt in ihren Ursprüngen aus dem Jahr 1900 und wurde in den 1920er Jahren durch einen Massivbau ersetzt. Das Gebäude soll in Absprache mit dem Denkmalschutz wieder das Erscheinungsbild der 1930er Jahre bekommen. Auftraggeber der Sanierung ist die Stadt Wuppertal. Nach dem Umbau des Areals zwischen Hauptbahnhof und City wird hier auch in die alte Gebäudesubstanz investiert. Die Sanierung beginnt im Gebäudeinnern. In der Ladenzeile im Erdgeschoss entstehen neue Mieteinheiten für Gastronomie und Gewerbe. Im bereits abgesperrten hinteren Bereich der Passage ist eine Gastronomiefläche mit einem Gastraum von etwa 360 Quadratmetern Fläche vorgesehen. Im Anschluss stehen Erneuerungsarbeiten an den Treppenaufgängen und auf der Bahnsteigebene an. Der ehemalige Schwebebahnleitstand in der Station steht bereits leer. Er ist zur Betriebsleitzentrale (BLZ) in die Wartburgstraße umgezogen.

Als Nachfolge der alten Polizeiwache Döppersberg öffnete am 21. Januar 2019 die Polizeiwache Innenstadt in neuen Räumlichkeiten im Wirmhof 18 ihre Türen. Sie ist montags bis freitags von 6.30 bis 20.30 Uhr und samstags von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Telefonisch ist die Wache über die Nummer 0202 / 284-6420 während der Öffnungszeiten erreichbar.

Das Projekt „Kooperation Sicherheit Innenstadt/Döppersberg (KoSID)“ ist im April 2019 gestartet. Projektpartner sind neben der Polizei, der Bergischen Uni und der WSW auch die Stadt Wuppertal, die Bundespolizei, die Bahn, die Diakonie, die Interessengemeinschaft der Einzelhändler IG 1, die IHK, der Freundes- und Förderkreis Suchtkrankenhilfe und die Stadtsparkasse. Im Projekt werden Maßnahmen abgestimmt und erprobt, die helfen sollen, Sicherheit und Ordnung am „Neuen Döppersberg“ und in der Elberfelder Innenstadt nachhaltig zu gewährleisten. Dabei soll der städtische Raum für alle Nutzer lebenswert und attraktiv sein. Die Maßnahmenentwicklung wird durch die Bergische Universität Wuppertal wissenschaftlich begleitet. Das Fachgebiet Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit der Fakultät für Maschinenbau und Sicherheitstechnik steuert den Entwicklungsprozess als neutraler Partner und untersucht die getroffenen Maßnahmen im Hinblick auf ihre Wirkungen auf die icherheitswahrnehmung der Bevölkerung.

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