Diebstahl in der Gemarker Kirche

Wuppertal · Spezialscheiben eingedrückt, Leihgaben weg: Schwerer Schaden für die bedeutsame Dauerausstellung zur "Barmer Theologischen Erklärung".

 In dieser Bibel sieht man noch das Einschussloch. Das Buch wurde jetzt gestohlen.

In dieser Bibel sieht man noch das Einschussloch. Das Buch wurde jetzt gestohlen.

Foto: Goerner

Vor einigen Tagen musste das Team um Pfarrer Martin Engels in der Gemarker Kirche an der Zwinglistraße feststellen, dass mehrere Dauerleihgaben, gut befestigte Blätter-Elemente und Buttons der Friedensbewegung um Helmut Gollwitzer entwendet worden sind. Anscheinend wurden die Objekte gezielt ausgewählt. "Dazu wurden Spezialscheiben eingedrückt", so Pfarrer Werner Jacken, Pressesprecher des evangelischen Kirchenkreises Wuppertal.

Gestohlen wurde auch eine Bibel, die das Leben eines frommen Soldaten gerettet hat. Martin Engels: "Er trug die Bibel im Zweiten Weltkrieg in der Brusttasche, als ihn ein Granatsplitter traf und im Buch stecken blieb. Deshalb hat die Bibel für seine Familie eine wichtige Bedeutung." Eine Konfirmandin hatte Pfarrer Engels auf dieses seltene Erbstück aufmerksam gemacht. Außerdem ist auch ein Koppelschloss entwendet worden.

Während die Polizei ermittelt, denken Jacken und Engels an anonyme Rückgabemöglichkeiten, falls den Dieb das schlechte Gewissen plagt. Jacken: "Vor dem Eine-Welt-Laden und Eingang zur Ausstellung in die Gemarker Kirche an der Zwinglistraße befindet sich ein Briefkasten. Im Laden und benachbarten 'Café Komma' können die Sachen abgegeben oder in der Kirche niedergelegt werden."

Als Folge des Ganzen denkt man jetzt über technische Überwachungsmöglichkeiten nach. Einmalig ist der Diebstahl (leider) nicht: Noch immer verschollen ist beispielsweise das nach der Stifterfamilie benannte "Fliedner-Kreuz" aus der Trassenkapelle auf dem Bergischen Plateau.

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