Corona-Pandemie Zugverkehr in NRW wird eingeschränkt

Wuppertal · Die Eisenbahnverkehrsunternehmen haben einen Sonderfahrplan für den Schienenpersonennahverkehr in Nordrhein-Westfalen erarbeitet, der ab Samstag (21. März 2020) schrittweise umgesetzt wird und vorerst bis 19. April gilt. Der neue Fahrplan führt zu einer deutlichen Reduzierung des Angebots. Insgesamt werden die Leistungen NRW-weit etwa um die Hälfte reduziert. Zugleich wird gewährleistet, dass ausreichend Fahrzeuge zum Einsatz kommen, um die Infektionsgefahr für die Fahrgäste möglichst gering zu halten.

Menschenleere Bahnsteige am Wuppertaler Hauptbahnhof.

Foto: Wuppertaler Rundschau/mivi

National Express setzt ab Sonntag, 22. März 2020, diesen NRW-weiten Sonderfahrplan um:

RE 7 zwischen Münster Hbf und Wuppertal-Oberbarmen (und Gegenrichtung):

  • Die Linie RE 7 pendelt zwischen Münster und Wuppertal-Oberbarmen sowie zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Krefeld. Für Fahrten in Richtung Köln Hbf/Krefeld Hbf ist deshalb ein außerplanmäßiger Umstieg in Wuppertal-Oberbarmen in den dort beginnenden RE 7 erforderlich. Zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Köln Hbf hält der RE 7 zusätzlich an allen Stationen der Linie RB 48.

RE 7 zwischen Krefeld Hbf und Wuppertal-Oberbarmen (und Gegenrichtung):

  • Die Linie RE 7 pendelt zwischen Krefeld und Wuppertal-Oberbarmen sowie zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Münster. Für Fahrten in Richtung Münster Hbf ist deshalb ein außerplanmäßiger Umstieg in Wuppertal-Oberbarmen in den dort beginnenden RE 7 erforderlich. Zwischen Köln Hbf und Wuppertal-Oberbarmen hält der RE 7 zusätzlich an allen Stationen der Linie RB 48.

RE 7 zwischen Münster Hbf und Rheine (und Gegenrichtung):

  • Der Abschnitt zwischen Münster Hbf und Rheine entfällt. Fahrgäste können zwischen Münster und Rheine alternativ die Linien RB 65 oder RE 15 nutzen.

RB 48 zwischen Bonn-Mehlem und Wuppertal-Oberbarmen (und Gegenrichtung):

  • Der Abschnitt zwischen Bonn-Mehlem und Wuppertal-Oberbarmen der Linie RB 48 entfällt. Zwischen Köln und Bonn können Fahrgäste alternativ die Linien RB 26 oder RE 5 (RRX) nutzen. Zwischen Köln und Wuppertal-Oberbarmen können Fahrgäste alternativ die Linie RE 7, die zusätzlich an allen Stationen der RB 48 hält, nutzen.

RE 5 (RRX) zwischen Emmerich/Wesel und Koblenz Hbf (und Gegenrichtung):

  • Die Fahrten der Linie RE 5 (RRX) verkehren auch während des Sonderfahrplans wie gewohnt.

RE 6 (RRX) zwischen Düsseldorf Hbf und Minden (und Gegenrichtung):

  • Die Linie RE 6 (RRX) verkehrt zwischen Düsseldorf Hbf und Minden (Westf) auch während des Sonderfahrplans wie gewohnt. Der Abschnitt zwischen Düsseldorf Hbf und Köln/Bonn Flughafen entfällt. Zwischen Düsseldorf Hbf und Köln Hbf können Fahrgäste alternativ die Linien RE 1 oder RE 5 (RRX) nutzen. In Richtung Köln/Bonn Flughafen nutzen Fahrgäste ab Köln Messe/Deutz alternativ die S-Bahnen.

RE 6 (RRX) zwischen Köln/Bonn Flughafen und Düsseldorf Hbf (und Gegenrichtung):

  • Die Fahrten der Linie RE 6 (RRX) beginnen erst in Düsseldorf Hbf. Fahrgäste können von Köln/Bonn Flughafen alternativ die S-Bahnen bis Köln Messe/Deutz nutzen. Zwischen Köln Hbf und Düsseldorf Hbf stehenden den Fahrgästen alternativ die Linien RE 1 oder RE 5 (RRX).

Auch Abellio ist ab Montag (23. März 2020) mit einem eingeschränkten Angebot unterwegs:

  • S9: Der Abschnitt Bottrop Hbf – Essen Hbf - Wuppertal-Vohwinkel wird im Stundentakt bedient. Durch eine weiterhin laufende Baumaßnahme der DB Netz erfolgt planmäßiger SEV zwischen Haltern am See und Bottrop Hbf.
  • RE49: Wesel – Essen - Wuppertal. Einstellung des Verkehrs. Ersatzweise stehen die Linien RE 5/19 (Wesel – Oberhausen Hbf), S3 (Oberhausen Hbf – Essen Hbf) und S9 (Essen Hbf – Wuppertal-Vohwinkel) zur Verfügung.
  • S7: Wuppertal – Remscheid – Solingen. Die Linie wird im Stundentakt zwischen Wuppertal Hbf und Solingen Hbf bedient. Montag - Samstag ab ca. 5 Uhr., Sonntag ab ca. 6 Uhr, Ausfall der Verstärker-Züge, die in der Hauptverkehrszeit nur zwischen Remscheid und Solingen bzw. Düsseldorf Hbf verkehren.

Nach Möglichkeit soll jede Strecke weiterhin im Stundentakt bedient werden. Die Züge sollen weiterhin in bisheriger Kapazität fahren, damit Fahrgäste ausreichend Abstand zueinander halten können. Die Reinigung und Desinfektion der Fahrzeuge werden an notwendigen Stellen angepasst. Wo technisch möglich, öffnen die Fahrzeuge automatisch die Türen, um eine bessere Durchlüftung zu gewährleisten und das Drücken des Türöffners seitens der Fahrgäste und somit das Ansteckungsrisiko zu vermindern. Die Zugbegleiter fahren weiter zur Entlastung der Triebfahrzeugführer mit (z. B. beim Einstieg mobilitätseingeschränkter Personen), verzichten aber auf überflüssige Fahrzeugdurchgänge. Alle Züge haben Aussteigerkarten für den Fall an Bord, dass Erkrankte in den Zügen angetroffen werden. Mit den Aussteigerkarten werden dann die Daten der Mitreisenden erfasst, um Infektionsketten zu lokalisieren.

Wie in zahlreichen anderen Unternehmen sind auch die Eisenbahnverkehrsunternehmen von den Folgen der Pandemie betroffen und verzeichnen eine gestiegene Zahl von Krankheitsfällen und Mitarbeitern in Quarantäne. Deswegen ist die Reduktion des Angebots zum jetzigen Zeitpunkt richtig, weil der Sonderfahrplan geordnet umgesetzt werden kann.

„Mit dem Sonderfahrplan stellen wir eine stabile Grundversorgung sicher. Menschen, die auf den Nahverkehr bei der Bahn angewiesen sind, bleiben damit mobil – trotz eines verringerten Angebots. Krankenschwestern, Pflegepersonal, Mitarbeiter von Polizei und Lebensmitteleinzelhandel müssen auch weiterhin zu ihren Arbeitsplätzen kommen“, sagte NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst.

Fahrgäste finden alle aktuellen Informationen unter www.mobil.nrw. Die Eingabe der geänderten Fahrplanänderungen in die dynamischen Auskunftssysteme läuft auf Hochtouren. Bis alle Daten über die einschlägigen Apps und Webseiten der Verkehrsunternehmen und Verbünde in NRW verfügbar sind, wird es aufgrund der Vielzahl der Änderungen aber einige Tage dauern. In der Zwischenzeit finden Fahrgäste unter www.mobil.nrw alle notwendigen Informationen. „Wir wollen die Fahrgäste in NRW schnell und umfassend über alle Änderungen informieren. Dazu werden wir die Website in nächster Zeit mehrmals täglich aktualisieren“, sagt Birgit Strecker, Leiterin Kommunikation beim Kompetenzcenter Marketing NRW (KCM). Auch über die mobil.nrw-App wird auf die Sonderfahrpläne verwiesen und eine Integration in die dortige elektronische Fahrplanauskunft vorbereitet.