Verkehr Grüne wollen die S7 im Bergischen teilweise elektrifizieren

Wuppertal · Die Grünen sprechen sich davor aus, die S-Bahnlinie 7 im Rahmen eines Modellprojektes teilweise zu elektrifizieren und an die S1 anzubinden. „Der Müngstener“ fährt vom Wuppertaler Hauptbahnhof über Unterbarmen, Barmen, Oberbarmen und Ronsdorf nach Remscheid und Solingen.

 Die S7 soll bald teilweise batteriebetrieben fahren, geht es nach den Grünen.

Die S7 soll bald teilweise batteriebetrieben fahren, geht es nach den Grünen.

Foto: Abellio

„Im Bergischen Städtedreieck sind viele Pendlerinnen und Pendler auf den SPNV angewiesen, die Arbeitswege ziehen sich jedoch dadurch in die Länge, dass die S-Bahnlinien S1 und S7 nicht durchgebunden sind und ein Umsteigen notwendig machen. Der Grund dafür liegt in unterschiedlichen Antriebstechniken auf beiden Linien: Während die S1 mit elektrischen Triebwagen bedient wird, ist auf der Strecke der S7 aktuell nur ein Betrieb mit Dieselloks möglich“, so die Fraktionsvorsitzende Monika Düker und der Landtagsabgeordnete Johannes Remmel. „Ein durchgängiger S-Bahnbetrieb von Düsseldorf bis ins Bergische Land wäre also nur mit einer Teilelektrifizierung der Strecke Solingen – Remscheid – Wuppertal-Oberbarmen möglich. Teil-Elektrifizierung bedeutet, dass die Strecke aufgrund baulicher Besonderheiten wie der denkmalgeschützten Müngstener Brücke nicht durch eine Oberleitung elektrifiziert werden kann, sondern dass auf der Strecke batterieelektrisch betriebene Züge fahren würden und sich gleichzeitig an den elektrischen Strecken aufladen könnten.“

Mit einem entsprechenden Antrag habe man ein „innovatives Konzept“ vorgelegt, um die Elektrifizierung voranzubringen und die Verkehrsleistung von Schienenstrecken zu erhöhen: „Die Teil-Elektrifizierung würde für die Menschen in der Region zu einem echten Mehrwert und die Lebensverhältnisse ganz konkret im Alltag verbessern: Die Fahrten mit dem SPNV würden kürzer und durch den Wegfall des Umstiegs auch komfortabler. Gleichzeitig würde das direkte Umfeld der Bahnstrecke spürbar weniger durch die Emissionen der Dieselloks belastet.“ CDU, FDP und Grüne hatten im März 2019 die Landesregierung aufgefordert, „mit den Aufgabenträgern in den Dialog zu treten, um ein geeignetes Pilotprojekt mit technologieoffenen Antrieben zu begleiten.“

Dafür schlagen die Grünen nun die Teil-Elektrifizierung der Strecke von Oberbarmen nach Solingen vor: „Gerade das Bergische Städtedreieck wäre ideal für ein derartiges Modellprojekt geeignet: In Solingen läuft bereits erfolgreich ein Modellprojekt für batteriebetriebene Oberleitungsbusse (BOB). Die vorhandene Expertise ließe sich hervorragend auch für den SPNV nutzen und auch die heimische Wirtschaft würde von einem derartigen Projekt profitieren. Und noch ein weiterer Vorteil ist mittelfristig absehbar: Durch gute Verkehrsanbindungen würde die ganze Region attraktiver und neue Wohngebiete könnten entlang der S-Bahnstrecken erschlossen werden. Das könnte auch eine Entlastung für den überhitzten Wohnungsmarkt in Düsseldorf bedeuten.“

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