Vor Ratsentscheidung Bergischer Outlet-Streit geht weiter

Wuppertal / Remscheid · Diese Woche erreichten die Diskussionen über die juristischen Auseinandersetzungen zwischen Wuppertal und Remscheid rund um deren Outlet-Projekte einen neuen Höhepunkt. Es geht um „absurde“ Gutachten und die Reduzierung von Verkaufsflächen.

 Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (links) und sein Wuppertaler Kollege Andreas Mucke liegen im Outlet-Streit weiter über Kreuz.

Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (links) und sein Wuppertaler Kollege Andreas Mucke liegen im Outlet-Streit weiter über Kreuz.

Foto: Wifö Wuppertal

Auslöser der neuerlichen Debatten ist eine Vorlage der Wuppertaler Stadtverwaltung für die Ratssitzung am Montag (23. September 2019), in der eigentlich die anhängige Klage der Schwebebahnstadt gegen das geplante Designer-Outlet in der Nachbarstadt zurückgenommen werden sollte.

Unter Berufung auf ein eigenes Gutachten, in dem die Auswirkungen des Projektes auf den Wuppertaler Einzelhandel schwerwiegender eingeschätzt werden als in schon länger vorliegenden Expertisen aus Remscheid zum selben Thema, will man den Verzicht auf die Klage jetzt an neue Bedingungen knüpfen.

In Remscheid löste das großen Ärger aus. In einer Mitteilung an den dortigen Stadrat spricht Bürgermeister Burkhard Mast-Weisz von einem „rein interessengeleiteten Gutachten“ mit „willkürlich angesetzten Bewertungen“. Absurd erscheine zudem, dass bei der Bewertung der Pläne für ein Outlet-Center in Elberfeld viel günstigere Werte als für das DOC in Remscheid angesetzt würden.

Das Wuppertaler Projekt ist inzwischen im Sand verlaufen, die gegenseitigen Klagen haben Bestand. Die Wuppertaler Verwaltung fordert in der neuen Vorlage, dass Remscheid seine DOC-Verkaufsfläche in bestimmten Warensegmenten reduzieren soll. Dazu hat Outlet-Investor McArthurGlen bereits seine Bereitschaft signalisiert - allerdings in etwas geringerem Umfang als gewünscht, aber ziemlich nah an einem Kompromissvorschlag, den der Elberfelder Einzelhandel auf den Tisch gelegt hat.

‚Auch jetzt ist ein Kompromiss noch möglich“, reagiert Wuppertals Stadtkämmerer Johannes Slawig daher auf die neuerliche Remscheider Entrüstung, das DOC könne doch nicht an wenigen Quadratmetern scheitern. Konkret geht es um die Segmente Bekleidung, Schuhe/Lederwaren und Sport.

(rt)
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