Bergische Uni Wuppertal 1,5 Millionen Euro für Terahertz-Forschung

Wuppertal · Das Ziel ist, die Lücke zwischen grundlagenorientierter Forschung und einer innovationsgetriebenen wirtschaftlichen Entwicklung langfristig schließen. Für ihr Vorhaben erhalten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die kommenden vier Jahre eine Förderung durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro.

 Prof. Dr. Ullrich Pfeiffer (Bergische Uni).

Prof. Dr. Ullrich Pfeiffer (Bergische Uni).

Foto: UniService Transfer

Das Projekt ist Teil des neuen NRW-Förderprogramms „Netzwerke 21“, mit dem das MKW bereits bestehende thematisch fokussierte, standortübergreifende Forschungsnetzwerke von Universitäten, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in NRW nachhaltig stärken, ausbauen sowie ihre Sichtbarkeit und internationale Wettbewerbsfähigkeit erhöhen möchte.

Der Terahertz (THz)-Frequenzbereich, also jener Bereich jenseits des sichtbaren Lichts und der Infrarotstrahlung, hat für viele Anwendungsfelder in den Bereichen Kommunikation, Lokalisierung, Materialcharakterisierung, Medizintechnik, Umweltmonitoring sowie auch für die industrielle Produktion ein großes Potenzial.

„Die großen verfügbaren Frequenzbandbreiten versprechen einen nie dagewesenen Sprung der Datenraten in der Kommunikationstechnik sowie des Informationsgehalts und Auflösungsvermögens in der Sensorik“, erklärt Prof. Dr. Ullrich Pfeiffer vom Wuppertaler Lehrstuhl für Hochfrequenzsysteme in der Kommunikationstechnik. Die Zusammenarbeit im Rahmen des neuen Netzwerks soll den Weg ebnen, um die absehbare internationale Innovationswelle möglichst anführen zu können.

Forschung im Bereich der Terahertz-Technologie lässt sich auf viele Anwendungsfelder übertragen. Mithilfe elektronischer Terahertz-Wellen werden beispielsweise Produktionsprozesse überwacht (Inline-Messtechnik) und Materialien berührungslos analysiert. Für die Kommunikation werden neue Sensoren für die schnelle Datenübertragung entwickelt, die beim zukünftigen Mobilstandard 6G und darüber hinaus zum Einsatz kommen sollen.

Andere Anwendungen aus dem Konsortium sind unter anderem ein Schreibstift zur Diagnose von Hautkrebs oder ein ins Handy integrierter Sensor zur Analyse von Viren, Bakterien und Gasen. Ebenso planen die Kooperationspartnerinnen und -partner auch aus dem Netzwerk heraus neue Projekte.

Standortsprecher der Bergischen Universität sind Prof. Dr. Ullrich Pfeiffer, Lehrstuhl für Hochfrequenzsysteme in der Kommunikationstechnik und Prof. Dr. Daniel Neumaier, Lehrstuhl für Personalisierte Sensorsysteme an der Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik und Medientechnik. Ebenfalls beteiligt sind Prof. Dr. Guillaume Delaittre, Mitglied des Instituts „CM@S“ und Dr. Philipp Hillger, Gruppenleiter am Lehrstuhl für Hochfrequenzsysteme in der Kommunikationstechnik.

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