Anja Liebert (Grüne) „Ernährungssicherung in Europa stärken“

Wuppertal · Dem Preisanstieg bei Lebensmitteln wollen die Grünen mit einer nachhaltigeren Landwirtschaftspolitik begegnen. „Wir wollen eine Landwirtschaft unterstützen, die für den Teller statt für Trog und Tank produziert", erklärt die Wuppertaler Bundestagsabgeordnete Anja Liebert.

 Anja Liebert.

Anja Liebert.

Foto: Deutscher Bundestag

Konkret gehe es darum, die verfügbaren Anbauflächen stärker für die Produktion von Lebensmitteln zu nutzen und weniger für Futter oder Agrarkraftstoffe. „Aber auch das Reduzieren zu großer Tierbestände in der industriellen Landwirtschaft könne helfen, die Ernährungssicherung zu stärken und das Preisniveau für nachhaltige Lebensmittel zu stabilisieren. Davon profitierten auch die rund 630.000 Menschen in Wuppertal, Solingen und Remscheid“, meint Liebert.

Rund zwei Drittel der gesamten europäischen Getreideernte landen demnach in der Futtermittelproduktion – statt direkt zu Lebensmitteln verarbeitet zu werden. Ackerflächen, die europaweit allein für die Produktion von Agrokraftstoffen verwendet werden, könnten deutlich über 100 Millionen Menschen ernähren, ist sich Liebert sicher.

„Statt auf landwirtschaftlichen Flächen auf Kosten von Klima, Artenvielfalt und Umwelt zu wirtschaften, wollen wir die Ernährungssicherung in Europa stärken“, blickt die Grüne voraus.

Dazu gehöre auch, „eine Krise nicht gegen eine andere auszuspielen“. Klimakrise und Biodiversitätskrise verstärkten sich gegenseitig und könnten nur gemeinsam gelöst werden. „Wer heute ökologische Standards in der Landwirtschaft zurückdrehen will, der schadet einer krisenfesten Landwirtschaft mit gesunden Böden und stabilen Erträgen", findet die Bundestagsabgeordnete. Bäuerinnen und Bauern würden damit in Zukunft abhängiger von teuren, klima- und naturschädlichen Düngemitteln und Pestiziden.

Angesichts der gestiegenen Preise sei klar, dass besonders Haushalte mit niedrigem Einkommen auch direkt und kurzfristig entlastet werden müssten. „Die Ampel hat dazu einen Einmalzuschuss in Höhe von 200 Euro für Erwachsene in Grundsicherung sowie einen Heizkostenzuschuss für Bedürftige und BAföG-Empfängerinnen und -Empfänger in Höhe von 270 Euro auf den Weg gebracht. Zudem erhalten Familien für jedes Kind einmalig 100 Euro. In der Breite entlasten wir darüber hinaus mit steuerlichen Maßnahmen wie der Anhebung des Grundfreibetrags sowie der Energiepreispauschale oder dem Neun-Euro-Ticket für den ÖPNV", fasst Liebert zusammen.

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