Katholische Kirche in Wuppertal Vorschlag: Drei statt zwei große Einheiten

Wuooertal · Die Seelsorgebereiche im Erzbistum Köln stehen vor großen Herausforderungen. Bereits seit einigen Jahren wird über eine geografische und organisatorische Neuordnung der Gemeinden nachgedacht. Davon ist natürlich auch Wuppertal betroffen.

 Das Interesse an dem Thema war groß, die Veranstaltung gut besucht.

Das Interesse an dem Thema war groß, die Veranstaltung gut besucht.

Foto: Michael Schad

Der Hauptgrund hierfür ist der Mangel an Geistlichen. Nun wurden in den Gemeinden die Vorschläge der Hauptabteilung „Entwicklung Pastorale Einheiten“ für eine Neuordnung im Erzbistum diskutiert. Zur Diskussionsrunde lud das Dekanatsteam des Stadtdekanats unter der Leitung von Pfarrer Dr. Bruno Kurth in das Stadthaus in der Laurentiusstraße 7 ein.

Die für Wuppertal angedachten Veränderungen enorm. Die aktuell sieben Seelsorgebereiche (SB) wären laut Bistumsvorschlag auf zwei große Einheiten zusammengezogen und in drei im Osten und vier im Westen aufgeteilt. Knapp 80 Interessierte, Pfarrgemeinderäte, Kirchenvorstände und Seelsorger aus allen Wuppertaler Seelsorgebereichen trafen sich, um aktiv an den anstehenden Veränderungen mitzuwirken.

„Das hat uns sehr beeindruckt, wie viele Engagierte und Interessierte aus allen Pfarrgemeinden Wuppertals zusammenkamen. So viele Vertreterinnen und Vertreter der Pfarrgemeinden Wuppertals habe ich bei der Beratung einer pastoralen Frage in Wuppertal noch nicht erlebt. Das hatte schon fast synodalen Charakter“, sagt Pfarrer Kurth.

Das große Interesse machte deutlich, dass es um eine wichtige Weichenstellung der Entwicklung der katholischen Kirche in Wuppertal geht. Zu Beginn stellte ein Vertreter des Erzbischöflichen Generalvikariats den Prozess des „Zusammenfindens“ vor, bei dem in der nun begonnenen Phase bis Ende des Jahres die Grenzen und der Raumzuschnitt der zukünftigen pastoralen Einheiten im Erzbistum Köln gefunden werden soll.

Seitens der Gemeindevertreter gab es aber schnell skeptische Nachfragen, ob nicht das Ergebnis in Köln schon in der Schublade liege. Beifall gab es sogar, als ein Gast von „Partizipationssimulation“ sprach. Dem Bischof und der Bistumsleitung sprach man zudem das Gespür für eine visionäre Entwicklung der Kirche ab. Denn die vorgeschlagene räumliche Strukturveränderung war den Anwesenden nicht genug.

Anderseits sahen die Vertreter der Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte auch die Chance, mit einem einheitlichen Votum der Wuppertaler Katholiken eine Alternative zum Kölner Vorschlag einzubringen. „Köln sollte mehr Vertrauen in die Laien haben, mit den Erfahrungen vor Ort Lösungen für die pastoralen Fragen und Aufgaben zu finden“, so Pfarrer Kurth. Auf Anregung der Versammlung holte er zum Ende der Diskussion ein Meinungsbild ein, bei dem die große Mehrheit der Anwesenden für drei pastorale Einheiten in Wuppertal statt der vorgeschlagenen zwei zu stimmen, um die Südhöhen als kleine selbständige Einheit zu belassen.

Nach diesem Auftakt beginnt nun die Beratung in den Seelsorgebereichen und ihren Gremien. Der Beratungsprozess im Bistum soll voraussichtlich Mitte Oktober 2022 abgeschlossen sein. Dann geben die verschiedenen Gremien ihr Votum zum Erzbistumsvorschlag ab und stimmen ihm entweder zu oder machen einen Alternativvorschlag.

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