Hermann-von-Helmholtz-Realschule Lernen, Lesen, Neues ausprobieren

Wuppertal · Mit neuen Konzepten fit für die Zukunft: Die Hermann-von-Helmholtz-Realschule (kurz: HvH) im Mirker Viertel reagiert auf veränderte Lernbedürfnisse und Anforderungen für die berufliche Orientierung.

 Rolf Puller, Florian Jung, Jana Kortwig, Dominik Gleißner, Helge Lindh und Ben Wichert (von li.) ziehen an einem Strang, um die Realschule fitzumachen für die Herausforderungen.

Rolf Puller, Florian Jung, Jana Kortwig, Dominik Gleißner, Helge Lindh und Ben Wichert (von li.) ziehen an einem Strang, um die Realschule fitzumachen für die Herausforderungen.

Foto: Manfred Bube

„Schule ist nie fertig, sie ist immer auf dem Weg“ sagt Rolf Puller, Leiter der Hermann-von-Helmholtz-Realschule, bei der Vorstellung neuer Projekte, die unterstützend zu den klassischen Lerninhalten den 532 Schülerinnen und Schülern einen fundierten Weg für eine berufliche Entwicklung ebnen sollen.

„Defizite aufarbeiten und Potenziale ausbauen steht dabei im Vordergrund“. ergänzt Stellvertreter Florian Jung. „Corona hat die soziale und leistungsmäßige Entwicklung einiger stellenweise verzögert. Jetzt haben wir für die jüngeren Jahrgänge ein Verfahren entwickelt, um die individuellen Defizite aufzuarbeiten. Parallel dazu haben wir Projekte geplant und gestartet, die zeigen können, wo Stärken und Potenziale derer liegen, die gefragt sind, die Weichen für die Zukunft zu stellen.“

„Wer bin ich? Wer sind wir als Schulgemeinschaft?“ – unter diesem Motto läuft aktuell das Kunst- und Kulturprojekt „stART connect“ das den Teilnehmenden die Möglichkeit gibt, ihr kreatives Talent in den Bereichen Tanz, Rap, Beatmaking, Videografie und Schauspiel auszuloten. Beim wöchentlichen Training in der Tanzschule „Urban Art Komplex“ von Hip-Hop-Weltmeister Ben Wichert entwickeln die Jugendlichen gemeinsam mit Schulsozialarbeiterin Jana Kortwig in den jeweils ausgewählten Richtungen Sequenzen, die zum Ende des Projektes ein gemeinsames Stück ergeben sollen.

Jana Kortwig: „Die unterschiedlichen Kunstformen bieten Raum dafür, individuelle Talente unter professionellen Bedingungen zu erkennen und auszubauen. Gleichzeitig sind die Teilnehmer gefragt, ihre Beiträge so zu gestalten, dass sie sich später homogen einfügen in das Stück, das den verbindenden Schlussakkord unter persönliche Darbietung und gemeinsamer Aufführung setzt.“

Als Pilotprojekt für das Schuljahr 2022/2023 geht eine fünfte Klasse an den Start. Betreut von Lehrer Dominik Gleißner, erhalten die Schülerinnen und Schüler personalisierte iPads mit vorinstallierten Apps und Tools für alle Fächer. Gleißner: „Prinzipiell haben alle Schüler die Möglichkeit, elektronische Medien zu nutzen. Hier geht es darum herauszufinden, ob und wie Tablets in Verbindung mit den klassischen Lehrmitteln möglichst effektiv genutzt werden können.“ Das Ergebnis der Studie soll richtungsweisend in die gesamte künftige Unterrichtsgestaltung der HvH einfließen.

Welche Möglichkeiten der Einsatz neuer Medien außerdem bietet, kann in der Praxis getestet werden: Riedel Communications, eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich Übertragungs- und Kommunikationstechnick mit Sitz im Uellendahl, ermöglicht es interessierten Realschülerinnen und -schülern der HvH, die Techniken anzuwenden und parallel dazu passende Berufsfelder kennenzulernen.

Um Beruf und Ausbildung geht es auch in der Kooperation mit der Bildungs-Bar „NEST“ an der Hochstraße 65, wo die Betreiber Patrick Nekola und Mike Stoeck Schulabsolventinnen und -absolventen bei der beruflichen Orientierung beraten und niederschwellige Kontakte zu Arbeitgebern ermöglichen.

Abgerundet wird der Konzeptkatalog der HvH ganz analog: Zurzeit laufen in der Aula der Schule, die 2021 und zum fünften Mal in Folge mit dem Siegel „Schule mit vorbildlicher Berufsorientierung“ ausgezeichnet wurde, Umbauarbeiten für eine Schulbücherei mit Lesesaal, die eine breite junge Klientel ansprechen soll: „Unsere Aula soll sich als Ort der Leseförderung in der Elberfelder Nordstadt etablieren.“

Helge Lindh, SPD-Bundestagsabgeordneter und Schirmherr der Projekte „Schulbücherei“ und „stART connect“, der maßgeblich Fördergelder für die im mittleren sechsstelligen Bereich angesiedelten Kosten akquiriert hat, findet: „Die Hermann-von-Helmholtz-Realschule ist auf einem vorbildlichen Weg in die Zukunft.“

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