Neue Räder für den Kaiserwagen Wie üblich nicht vorbereitet

Betr.: neue Räder für den Kaiserwagen

Nicht nur Ludwig van Beethoven und Friedrich Engels riefen sich dieses Jahr mit runden Jubiläen in Erinnerung, sondern auch der Kölner Ingenieur und Erfinder Eugen Langen, dessen Todestag sich am 2. Oktober zum 125. Mal jährte. Entstiege er dem Grabe, so würde er je nach Temperament entweder einen hysterischen Lachanfall erleiden oder sich bitterlich weinend sofort wieder zur weiteren ewigen Ruhe betten, schaute er auf das Treiben der heutigen Hüter seiner berühmtesten Erfindung, unserer Wuppertaler Schwebebahn.

Da mussten nach fast 120 Jahren und rund vier Millionen gefahrenen Kilometern die Räder des Kaiserwagens überraschend den Dienst quittieren, weil sie feinste Risse im Stahl aufweisen.

Darauf war man wie üblich bei den Wuppertaler Stadtwerken nicht vorbereitet.

Für die Neuanfertigung dieser über ein Jahrhundert alten Stahlräder, für den Ersatz der Technik von vorvorvorgestern sozusagen, wird nun ein Planungs- und Produktionszeitraum von mindestens (!) einem Jahr (!) veranschlagt.

Legt man den Maßstab der bisherigen Einhaltung von Termin-Zielen beim Schwebebahn-Umbau zugrunde, werden mehr als zwei Jahre vergehen, bis der Kaiserwagen wieder Räder hat.

Aber was Räder angeht, haben wir ja glücklicherweise ausgewiesene Spezialisten bei den Stadtwerken sitzen, denen schon nach mehrjähriger Erprobung aufgefallen war, dass Konstruktion und Ausführung der Räder der Schwebebahnen der neuen „Generation Himmelblau“ doch nicht so ganz den Erfordernissen eines im wahrsten Sinne des Wortes reibungsarmen Betriebsablaufs entsprechen.

Die wissen ganz bestimmt, was sie tun!

Ludger Zengerling

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