Weltweit bekannt

Betr.: Pina-Bausch-Tanzzentrum, Rundschau vom 9. April

Ja - nicht Wuppertal nahm sich der großen Künstlerin in einer Ausstellung an, sondern Bonn.

Aber wie weit der Name der Tanzcompagnie strahlt, konnte ich — nicht zum ersten Mal — erfahren: Vor einigen Wochen hielt ich mich in Havanna auf. Ich wohnte in einem kleineren Mittelklasse-Hotel. Zum Frühstück teilte man sich den Tisch mit mehreren Gästen, was meist höchst interessant und amüsant war. Ich traf Menschen aus Europa, Nord- und Südamerika.

Zweimal frühstückte ich mit Mitgliedern einer Tanzcompagnie aus New York. Sie probten für eine gemeinsame Aufführung mit einer Tanzcompagnie aus Havanna. Wie jeder fragten auch sie nach meiner Herkunft. Die wenigen deutschen Gäste kannten den Namen Wuppertal, waren aber noch nie in unserer Stadt. Alle anderen hatten den Namen noch nicht gehört — und ich musste immer erklären, dass Wuppertal nicht weit von Düsseldorf oder Köln liegt. Städte, deren Namen man wenigstens kannte.

Den Tänzern sagte ich, dass sie unsere Stadt eigentlich kennen müssten, ist sie doch Heimat einer der berühmtesten Tanzcompagnien der Welt — Pina Bausch. "Aber ja, wir haben sie vor Jahren getroffen, einmalig war es, was für ein Verlust ist doch ihr Tod. Und der Film, wunderbar. Oh, das ist Ihre Stadt?"

Es hat mich gefreut, dass unsere Stadt in Kulturkreisen in der Welt bekannt ist. Der Tanzcompagnie muss jede Unterstützung zukommen, ist sie doch eine hervorragende Botschafterin für Wuppertal. Aus dem Grund muss das Schauspielhaus so schnell wie möglich — wie es geplant war — saniert werden, damit die Tanzcompagnie angemessene Räumlichkeiten bekommt.

Ein Neubau nebenan als Archiv beziehungsweise Dokumentationszentrum wäre dann ein nächstes Projekt.

Heidemarie Koch, Am Eckbusch

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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