Osterholz Unvernunft kostet Arbeitsplätze

Betr.: Osterholz

Im nahen Sauerland sind bereits einige Quadratkilometer Fichten-Monokultur abgestorben, weil sie dem beginnenden Klimawandel nicht standgehalten haben. Kleinere Bereiche mit toten Fichten beobachtet man auch im Gelpetal. Die Macht des Klimawandels schlägt unerbittlich zu.

Es wird Jahrzehnte dauern, bis hier ein Bestand nachgewachsen ist, der wieder eine vergleichbare Menge schädlicher Klimagase pro Jahr aufnehmen kann.

Im Osterholz wird stattdessen intakter Buchenwald unwiederbringlich zerstört. Die Macht der Profitlogik der Kalk- und Zementindustrie schlägt unerbittlich zu. Es soll eine Halde mit Abraum von Sand und Lehm aufgeschüttet werden. Ein Blick von oben auf die Bergbauregion zeigt eine Vielzahl von Gruben, die nur zum Teil noch in Betrieb sind.

Es ist keinem mit gesundem Menschenverstand zu erklären, warum es nicht möglich ist, diesen – unbelasteten – Abraum nicht in eine der stillgelegten Gruben in der Nähe zu verfüllen und damit den kostbaren Wald zu erhalten. Es ist nicht anzunehmen, dass gleich die Existenz des Betriebs auf dem Spiel steht, wenn für die Abfallentsorgung nicht der allerbilligste Weg gewählt wird, nämlich den Abraum in den nächsten Wald zu kippen. Zumal die Baustoffpreise wegen der großen Nachfrage gerade erheblich steigen.

Die Kalk- und Zementindustrie steht ohnehin wegen des klimaschädlichen Energieverbrauchs und des Einsatzes von Braunkohle in berechtigter Kritik. Wenn diese Industrie nun nicht einmal ihre Abraumlagerung ohne gravierende Umweltzerstörung in den Griff bekommt, ist es mit dem Image endgültig dahin. Darunter leiden auch Kundenbeziehungen.

Und diese Unvernunft wird dann wirklich Arbeitsplätze kosten.

Martin Fritsch

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