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Runder Tisch Osterholz in Wuppertal - aktueller Beratungsstand

Aktueller Beratungsstand : Waldgebiet Osterholz: „Erfolgsaussichten offen“

Im Konflikt um die geplante Abholzung eines Waldes im Wuppertaler Osterholz hat Oberbürgermeister Uwe Schneidewind im Juli 2021 im Rahmen eines Runden Tisches die Interessensgruppen zusammengebracht. Ziel ist es, über alternative Verbringungsmöglichkeiten für den anfallenden Abraum der Firma Oetelshofen nochmals umfassend zu beraten, obwohl bereits ein Planfeststellungsbeschluss zu einer Teilrodung des Waldes vorliegt.

Der Runde Tisch hat seitdem insgesamt fünfmal getagt. Zeitgleich wurde auf der Homepage der Stadt die Dialogplattform www.meinungsmatrix-wuppertal.de online geschaltet, auf der die diskutierten Alternativen zu einer Rodung der Betreiber, der Bürgerinitiativen „WaldErhalt“ und „Osterholz bleibt“ sowie von Anwohnern und Klimaschützern zusammengetragen wurden. Zu den Optionen konnten auch Bürgerinnen und Bürger Stellung nehmen.

Zum bisherigen Verlauf des Prozesses erklärt Oberbürgermeister Uwe Schneidewind: „Ich bin allen Beteiligten für das äußerst konstruktive und lösungsorientierte Klima des Austauschs sehr dankbar. Wir haben die unterschiedlichen Optionen systematisiert, priorisiert und miteinander diskutiert. Die systematische Strukturierung der Alternativen hat dazu geführt, dass wir uns auf einige besonders plausible Varianten konzentrieren konnten. Diese sind allerdings trotzdem alle mit bestimmten Restriktionen behaftet.“

Seine Quintessenz: „Zum Schluss bleibt die von der Bürgerinitiative eingebrachte Idee der Verbringung des Materials zur Hangsicherung in der Grube Neandertal, die wegen einer Felsrutschung im Jahr 2014 nötig ist, als schlüssigste Variante im Fokus der Überlegungen. Allerdings sind auch hier offene Fragen bezüglich der Wirtschaftlichkeit und des Zeitrahmens zu klären, so dass die Erfolgsaussichten zum jetzigen Zeitpunkt offen sind.“ Dies sei besonders vor dem Hintergrund, dass die Firma Oetelshofen durch den Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung ab dem 1. Oktober 2021 mit der Rodung im Osterholz beginnen könne, problematisch: „Trotzdem werde ich weiter versuchen, in Gesprächen mit der Firma Oetelshofen und dem Betreiber der Grube Neandertal eine gemeinsame Perspektive zu finden.“

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Schneidewind: „Neben den Sitzungen des Runden Tisches habe ich auch mehrere Gespräche mit Vertretern des Unternehmens, des Kreises und der Stadt Mettmann sowie dem Betreiber der Grube Neandertal geführt, um die Bereitschaft und Realisierungschancen für diesen Lösungsansatz abzuklären. Ich bin Landrat Hendele und der Mettmanner Bürgermeisterin Pietschmann für den konstruktiven und offenen Austausch sehr dankbar“.

Zum Hintergrund

Die Kalkwerke Oetelshofen betreiben einen Kalksteinbruch in Wuppertal-Dornap. Das Unternehmen besitzt neben dem aktiv betriebenen Steinbruchgelände auch einen Teil des angrenzenden Forstgebietes Osterholz, einer rund 200 Hektar großen Waldfläche, die vielen Bürgern als Naherholungsgebiet dient. Von dieser Fläche möchte das Unternehmen einen Bereich von 8,62 Hektar roden, um sie als Halde für den Abraum zu nutzen, der beim Kalkabbau anfällt. Eine Genehmigung dafür liegt seitens der Bezirksregierung mittlerweile vor.

„Die Situation erfordert die herausfordernde Abwägung der wirtschaftlichen Möglichkeiten des Unternehmen mit den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger nach dem Erhalt der Forstfläche mit ihrem Baumbestand als Erholungsraum sowie der ökologischen Funktion von Waldflächen in Zeiten der Klimakrise“, so die Verwaltung.