Streckenvorteil

"Kann es sein, dass die Seilbahn Koblenz die zehnfache C02-Emission pro Personen-Kilometer im Vergleich zum Linienbusverkehr verursacht", fragt der Leserbriefschreiber. Die Antwort ist: Ja. Aber warum?

Die Antwort ist einfach: Hier wird die Auslastung einer Touristenattraktion mit der Auslastung eines Busses verglichen.

Die Rechnung ist lang und das Ergebnis verwunderlich. Der Hersteller gibt bei 2.800 Personen pro Stunde und einem Kilometer Länge eine Leistung von 290 Kilowatt an. Folglich etwa 59 Gramm CO2 pro Kilometer Luftlinie — im Vergleich zum Schlangenlinienbus zur Uni. Dennoch soll eine Seilbahn eine CO2-Schleuder sein? Die Auslastung der Bahn in Koblenz ist mit 289 Personen pro Stunde deutlich geringer als die vom Hersteller angenommenen Zahlen. Ich kenne sowohl den Bus zur Uni als auch die Seilbahn in Koblenz. Hier werden Konservendosen mit luftigen Gondeln verglichen. Wohlgemerkt zu Stoßzeiten. Zu anderen Zeiten ist die Auslastung der Busse zur Uni ebenfalls sehr bescheiden.

Eine Seilbahn könnte dort mit variablen Taktzeiten ebenfalls vorteilhaft sein und neben dem Streckenvorteil ebenfalls zur CO2-Reduktion beitragen.

Andreas Becker, Friedrich-Ebert-Straße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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