Offener Brief an OB Miriam Scherff „Überall liegen neue Haufen, achtlos zurückgelassen“

Wuppertal · Betr.: Hundekot in Wuppertal, offener Brief an Miriam Scherff

Symbolbild.

Foto: Rundschau

Sehr geehrte Frau Scherff, als langjähriger Bewohner am Rott möchte ich ein Problem ansprechen, das viele Anwohnerinnen und Anwohner täglich beschäftigt – und ehrlich gesagt zunehmend verärgert: die Verschmutzung unserer Straßen durch Hundekot. Kaum ein Tag vergeht, an dem ich meine Kinder nicht mit kotverschmierten Schuhen nach Hause kommen sehe. Kleine Füße planschen ahnungslos durch die Haufen, und abends schrubbe ich Schuhe und Böden – das ist kein Zustand für eine kinderfreundliche Stadt!

An die Hundebesitzer unter uns: Bitte, zeigt Verantwortung! Nehmt den Kot eures Hundes immer mit – es gibt Beutel in jeder Drogerie, und die Mülltonnen sind nah. Euer Tier ist euch wichtig, aber respektiert auch die Nachbarn, Kinder und Spaziergänger. Ein simpler Griff in die Tasche macht den Unterschied zwischen Frust und Fairness. Viele von euch tun es schon vorbildlich – seid das Vorbild für alle!

Noch schlimmer wird es, wenn man höflich darauf hinweist: Manche Hundebesitzer reagieren mit verbaler Aggression – laute Vorwürfe wie „Das geht dich nichts an!“ oder gar Drohungen. Häufig enden solche Gespräche in Beschimpfungen, die das Nachbarschaftsgefühl zerstören und Spaziergänge zur Belastung machen!

Überall liegen neue Haufen, achtlos zurückgelassen. Die Straßenreinigung scheint nur noch selten vorbeizukommen. In anderen Großstädten wie Köln oder Düsseldorf gehört eine tägliche Reinigung längst zum Standard, mit speziellen Kehrmaschinen und Kontrollen. Warum gelingt uns das in Wuppertal nicht? Saubere Gehwege sind doch das Mindeste für ein lebenswertes Stadtbild! Wie soll Vertrauen in Institutionen und Mitmenschen erhalten bleiben, wenn selbst so einfache Dinge wie saubere Straßen nicht funktionieren?

Viele Nachbarn teilen meinen Frust – wir reden ständig darüber miteinander. Natürlich weiß ich, dass die Stadt mit begrenzten finanziellen Mitteln und Personalressourcen arbeiten muss. Trotzdem frage ich mich: Sind die Einnahmen aus den Hundesteuern – Jahr für Jahr treu gezahlt – nicht zumindest teilweise dafür gedacht, genau solche Missstände zu beheben?

Konstruktive Vorschläge für die Verwaltung: Nutzen Sie Teile der Hundesteuer-Einnahmen (ca. 2,75 Millionen Euro jährlich) zweckgebunden für mehr Reinigungsintervalle (zum Beispiel wöchentliche Kehrstreifen im Wohngebiet), Kotbeutel-Spender an Hotspots, Infosäulen mit klaren Aufrufen und Bußgeld-Kontrollen (10 Euro pro Verstoß). Ergänzen Sie den Mängelmelder um eine anonyme App für Kot-Meldungen und bieten Sie kostenlose Mediationstrainings für Konflikte an. So würde Sauberkeit priorisiert, ohne große Kosten.

Ich bitte die Verwaltung eindringlich, nach einer langfristigen Lösung zu suchen. Im Interesse aller, die hier leben, die ihre Stadt lieben und einfach nur trockene Schuhe für die Kids wollen – aber zunehmend frustriert und verunsichert sind. Viele Leser werden das nachfühlen!

Martin Schulze

Leserbrief an die Wuppertaler Rundschau: redaktion@wuppertaler-rundschau.de

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