Leserbrief „Was nicht ist, kann ja noch werden“
Wuppertal · Betr.: Sperrung der Loher Brücke
Vogelgezwitscher statt Motorenlärm und Abrollgeräuschen. Mit Beginn der Bauarbeiten auf der Loher Straße kann man völlig neue Dinge an diesem Ort wahrnehmen (wenn die Baustelle gerade ruht). Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, sehen entspannter aus und mit dem Fahrrad ist die Loher Straße deutlich angenehmer und sicherer geworden.
Dass die umliegenden Wohnquartiere unter dem Umleitungsverkehr leiden, ist keinesfalls unvermeidbar. Während in Wuppertal quasi alle innerstädtischen Quartiere Schleichstrecken für die umliegenden Hauptstraßen darstellen, erobern Menschen in anderen deutschen und europäischen Städten ihre Wohnquartiere als Lebensraum zurück: In sogenannten Super Blocks kann man mit dem Auto hinein und herausfahren und jeden Ort dort erreichen, aber ein Durchfahren ist nicht möglich. Dadurch werden Verkehrslärm und Emissionen vermindert. Der lokale Einzelhandel im Quartier wird gestärkt.
Im Vorfeld der Baumaßnahmen wäre es somit durchaus möglich gewesen, die Verkehrsführung in den Quartieren grundsätzlich zu überdenken. Der lange Vorlauf hätte auch für eine Bürgerbeteiligung ausreichend Zeit gegeben. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Christian Wolter
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