Briefe von Leserinnen und Lesern „Die Parklets sind ein Baustein zur Aufwertung“

Wuppertal · Betr.: „Einrichtung einer Fußgängerzone wäre dann erheblich einfacher“, Rundschau am 2. August 2025

Die Parklets an der Kaiserstraße.

Foto: Achim Otto

Herr Gemmecker fragt in seinem Leserbrief, ob die vor wenigen Wochen erfolgte Aufstellung der fünf Parklets in der Kaiserstraße vor dem Hintergrund der Kosten, der Frequentierung und vor den von ihm angesprochenen Sicherheitsaspekten gerechtfertigt ist.

Er führt Kosten in Höhe von 264.000 Euro an, die für diese Anschaffung zu Buche geschlagen sein sollen. Wie dieser mehr als falsche Betrag in die Rede kam, ist für mich nicht mehr nachzuvollziehen, obliegt aber sicher einem Missverständnis. Tatsächlich wurde wesentlich weniger ausgegeben. Die Parklets sind zu einem Preis von 98.235 Euro beschafft worden. Ich bin der Meinung, das ist ein Betrag, der für diese Maßnahme durchaus vertretbar ist.

Was die Frequentierung der Sitzgelegenheiten anbelangt, habe ich, der täglich mehrmals auf meinen Fußwegen an den Bänken vorbeikommt, eine höchst unterschiedliche Nutzung festgestellt. Es ist richtig, dass nicht immer und zu jeder Zeit Passanten diese Sitzgelegenheiten nutzen. Sie werden aber genutzt, und von den Nutzern habe ich positive Kommentare für die Gelegenheit, einen Moment „verschnaufen“ zu können, zur Kenntnis genommen.

Der Bezirksvertretung Vohwinkel und dem Ressort Stadtentwicklung ging es bei dem Entschluss zur Aufstellung von Parklets insbesondere darum, die von vielen Bürgern zu Recht kritisierte Stadtraumqualität der Kaiserstraße ein Stück aufzuwerten. Die Parklets sind ein Baustein zur Aufwertung dieses öffentlichen Raumes.

Herr Gemmecker stellte auch die Sicherheit in Frage, die seiner Ansicht nach von diesen neuen Stadtmöbeln beeinträchtigt wird. Hier erwähnt er ein auf einem Parklet herumkletterndes Kind und durch die Parklets versperrte Sichtfelder für Fußgänger und Autofahrer. Spielende Kinder auf diesen Sitzgelegenheiten sollen tatsächlich nicht sein.

Hier sehe ich aber in erster Linie die Eltern in der Verantwortung ein solches Verhalten zu unterbinden. Ich habe auch schon auf den Schwebebahnpollern spielende bzw. kletternde Kinder gesehen. Sollen daher nun auch diese Poller, die aus gutem Grund vor dem Traggerüst stehen, zurückgebaut werden?

Hinsichtlich des angesprochenen Sichtfeldes stelle ich fest, dass die Parklets mit einer Höhe von circa 1,70 bis 1,80 Meter die Höhe der auf der Kaiserstraße geparkten VW Tourans, Renault Kangoos und Skoda Kodiaks einnehmen. Daher meine Frage zurück an Herrn Gemmecker: Muss künftig für Pkw-Kombis, von den Lieferfahrzeugen der DPDs, DHLs und Hermes dieser Welt will ich gar nicht reden, das Halten und Parken auf der Kaiserstraße verboten werden, um ein weites und breites Sichtfeld zu erreichen?

Ich bin der Ansicht, dass hier schon jeder Fußgänger und Autofahrer, der die Straße quert bzw. befährt, hinsichtlich seines Verhaltens gefordert ist, den Regeln der StVO nachzukommen.

Georg Brodmann

Bezirksbürgermeister (Bezirksvertretung Wuppertal-Vohwinkel)

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