Leserbrief Projekt des Kämmerers begraben

Betr.: Bundesbahndirektion

 Die ehemalige Bundesbahndirektion am Döppersberg.

Die ehemalige Bundesbahndirektion am Döppersberg.

Foto: Achim Otto

Die Anmietung der Bundesbahndirektion wurde vertagt. Gut so!Ist das ein Votum des Stadtrates für die nahende Pension des Kämmerers? Es wäre wünschenswert. Allzu viel Machtfülle an der Spitze ist auch für eine Stadt ungesund.

Der Rat ist seiner Aufgabe, Schaden von der Stadt und ihren Bürgern abzuwenden, zumindest ein Stück nähergekommen, der Oberbürgermeister seinem Ziel die Machtfülle des Kämmerers zu beenden, ebenso. Na klar sind die unkalkulierbaren Nebenkosten, die Miethöhe und der 30-jährige Mietvertrag ein Unding, Hunderttausende Euro wurden ja bereits versenkt.

Was ist mit der Verlagerung des Straßenverkehrsamtes in das Zentrum der Stadt? Außer der Stadtspitze und dem Rat der Stadt finde ich niemanden, der diesen Plan versteht. Der Autoverkehr soll mittelfristig aus den Innenstädten verschwinden, diese Weitsicht fehlt offensichtlich allen Befürwortern dieses erneuten Umzuges: Wie kommt man dann zum Straßenverkehrsamt?

Wenn sich hier die Zulassungsstelle ansiedelt, wird der Autoverkehr um den Bahnhof zunehmen, wer will das? 2030 werden ja voraussichtlich alle Fußgänger, Fahrräder, Schwebebahnen und alle Waggons der Bahn ein Zulassungskennzeichen des Straßenverkehrsamtes benötigen: Diese Weitsicht fehlt dem einfachen Bürger dieser Stadt, dann macht die Verlagerung natürlich Sinn.

Das Straßenverkehrsamt wurde von der Automeile weg an den Rand der Stadt verkehrsgünstig platziert, nun kommt es an den Rand der Fußgängerzone. Wenn sich die Ratsmitglieder endlich emanzipieren und das Projekt des Kämmerers begraben, haben sie der Stadt, ihren Bürgern und der Demokratie einen großen Gefallen getan.

Keine Freude wird bei der Clees-Gruppe aufkommen, die erneut einen Anlauf zur Nutzung des Gebäudes nehmen muss.

Dr. Jochen Becker

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