Polizei ist unterbesetzt

Betr.: "Bürgerwehren", Rundschau-Polizei-Interview vom 6. Februar

Als Anwohner bin ich über eine Bürgerwehr, die sich in meinem Umfeld aufhält, sehr glücklich. Was die Pressesprecherin nicht sagt oder nicht weiß: Dass die Polizei allem Anschein nach stark unterbesetzt ist und in einem Notfall dem Bürger nicht helfen kann (und teilweise auch nicht helfen will!?). Wie kann es sonst sein, dass man nach einem Hilfeersuchen 45 Minuten und länger warten muss, bis eine Polizeistreife kommt? Und wenn sie dann endlich vor Ort ist, versucht wird, das Ganze auf das Ordnungsamt abzuschieben? Dass aus diesem Grund eine Bürgerwehr entsteht, ist nicht verwunderlich — und auch die Unterstützung, die sie bekommt. Zu behaupten, dass es sich um Rechte oder Linke handelt, ist grenzwertig. Sicher besteht die Möglichkeit, dass in jeder Gruppe ein Gedankengut existieren kann, welches keiner vorhersehen kann, und was auch keiner will. Jedoch dürfte die Mehrheit das schnell herausfinden und sich von diesem Gedankengut verabschieden. Eine Bürgerwehr, die Präsenz zeigt, wird von den Bürgern als positive Sicherung aufgenommen, die die Polizei nicht mehr leisten kann — aufgrund ihrer Unterbesetzung.

Hans-Gerd Büsse, Langobardenstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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